Kultur

Erste Kärntner Kulturstiftung präsentiert

Am Montag ist nach zwei Jahren Planung die erste Kärntner Kulturstiftung der Öffentlichkeit präsentiert worden. Sie soll bis 2020 mit ein bis drei Millionen Euro ausgestattet sein und für innovative Kulturvorhaben ausgeschüttet werden. Damit sollen Kulturschaffende eine neue Basis bekommen.

Angeführt von Monika Kircher und Ina Lerchbaumer wurde das Projekt vorgestellt. Jährlich will man zumindest 100.000 Euro für innovative Kulturvorhaben ausschütten. Die ehemalige Infineon-Vorständin Monika Kircher sagte bei der Präsentation, die Vision sei, dass man mittel- und langfristig Kärnten über die Grenzen hinaus als großartigen Kunst-Kulturraum, gepaart mit technischen Innovationen und als lebenswertes, weltoffenes Land positionieren wolle.

Proponenti sklada za kulturo s predsednikom kuratorija Martinom Traxlom in deželnim glavarjem Koroške. Z leve na sliki stojijo: Martin Traxl, Adolf Rausch, Ina Lerchbaumer, Monika Kircher, Peter Kaiser.
LPD Kärnten/Wolfgang Jannach
v.l. Martin Traxl, Adolf Rausch, Ina Lerchbauer, Monika Kircher, Peter Kaiser

Kuratorium entscheidet über Förderungen

Über die Fördervergaben entscheidet ein hochkarätiges Kuratorium unter dem Vorsitzenden Martin Traxl, ORF-Kulturchef. Weitere Kuratoriumsmitglieder sind Robert Hofferer, Klagenfurter Film- und Theaterproduzent, Klaus Littmann, Kultur- und Eventmanager, Julia Malischnig Gitarristin und Gründerin des internationalen Gitarrenfestivals am Millstätter See und die Schriftstellerin Maja Haderlap. Traxl sagte, schon eine kleine sechsstellige Summe könne Dinge möglich machen, die es sonst nicht geben würde.

Dass Kunst kein hübsches Beiwerk des Lebens ist, sondern ein Lebensmittel für Geist und Seele, soll mit der Stiftung untermauert werden, sagte Ina Lerchbaumer, die an die Vorbildwirkung der Stiftung glaubt: „Dass wir einen Anstoß geben, auch für zukünftige Sponsoren und Mäzene, ihren Beitrag zu leisten.“ Kunstförderung über die neue Stiftung ist steuerlich absetzbar, sagte Initiator Adolf Rausch. Zwei Jahre müsse die Stiftung bestehen, dann seien Kleinspenden abzugsfähig. Großspenden zur Vermögensausstattung seien sofort abzugsfähig, so Rausch.

Land und Bund leisten Beitrag

Das Kulturbudget des Landes bleibt trotz Stiftung unangetastet, sagte Kulturreferent Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). Aber das Land muss wie der Bund mit einem kleinen Betrag vertreten sein, der große Wirkung zeigen sollte. Es zeige, dass die Zusammenarbeit zwischen Privaten, Land, Bund und der öffentlichen Hand Zukunft habe.

Im Herbst wird sich die Stiftung bei einem Symposion der Öffentlichkeit präsentieren, dann wird auch erläutert, wie Kunstschaffende von der österreichweit ersten Kulturstiftung dieser Art profitieren können.