Sieger Daniel Baekkegard erreicht das Ziel
ORF/Markus Paulitsch
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Sport

Ironmansieger Baekkegard trotzte Gewitter

Trotz schwerer Gewitter ist der Ironmanbewerb am Sonntagnachmittag fortgesetzt worden. Die Ironcity in Klagenfurt wurde aus Sicherheitsgründen vorübergehend evakuiert. Sieger Daniel Baekkegard schaffte die Strecke in 8:14:26.

Für den Nachmittag waren Gewitter mit Starkregen und Hagel vorhergesagt, die Veranstalter bereiteten sich so gut es ging vor. Erwin Dokter im Vorfeld: „Wir haben ein Krisenmanagement, wo wir verschiedene Versionen durchgespielt haben, von einer Verkürzung einzelner Bewerbe bis zum worst case, dem Abbruch.“ Tatsächlich wäre es am Nachmittag fast zum Abbruch gekommen. Wegen einer nahenden Unwetterfront wurde das Zielgelände in Klagenfurt bereits evakuiert. In kürzester Zeit wurden Begrenzungen, Zäune und Transparente ab,- und nach 30 Minuten, als das Unwetter vorbei war zeitgerecht für den Zieleinlauf des Siegers Daniel Bekkegord und der Siegerin Daniela Ryf wieder aufgebaut.

Starkregen auf dem Gelände der Ironcity
ORF/Markus Paulitsch
Kurzzeitig wurde die Ironcity evakuiert

Bei Blitz, Donner und Hagel wäre es grob fahrlässig, wenn man nicht unterbreche: „Oberste Priorität ist die Sicherheit der Athleten.“ Allerdings ist das Schlimmste schon vorbei, es hagelte zumindest in Klagenfurt auch nicht. Die Fans konnten den Sieger bereits in der wieder offenen Ironcity jubelnd begrüßen. Daniel Baekkegard ist 23 Jahre alt, Zweiter wurde der Belgier Stenn Goetstourwers (8:25:53), Dritter der Slowene David Plese (8:36:06). Ironwoman 2019 wurde Daniela Ryf aus der Schweiz mit der Zeit 8:52:20 als zwölftbeste aller Teilnehmer.

Daniela Ryf beim Laufen des Marathons
APA/EXPA/JOHANN GRODER
Daniela Ryf

Viele Sportler noch auf der Strecke

Der Ironman ist die ultimative Herausforderung, besonders für Hobbysportler. Der Bewerb begann in der Früh mit 3,8 Kilometer schwimmen im Wörthersee. Danach ging es erst so richtig los mit den Strapazen. Es folgten 180 Kilometer mit dem Rad, diesmal auf neuer Strecke über St. Veit, vorbei an der Zufahrt zum Krankenhaus – mehr dazu in Ironman-Tross: Stopp bei Notfällen. Dann weiter nach Feldkirchen und zurück nach Klagenfurt.

Zum Drüberstreuen folgt dann noch ein Marathon über 42 Kilometer. Die Profis schaffen diese Distanz so um die acht Stunden, die Hobbysportler brauchen wohl einige Stunden mehr.

Sieger Daniel Baekkegard mit grünem Trikot beim Ziel
APA/EXPA/JOHANN GRODER
Daniel Baekkegard

Nächstes Jahr wieder vergrößertes Teilnehmerfeld

Auch im kommenden Jahr, bei der 22. Auflage des Iron Man Austria, werde es wieder das vergrößerte Teilnehmerfed mit 3.800 Startern geben. Organisator Dokter sagte, es würde noch auf das Feedback der Athleten gewartet. „Dann wird das analysiert, dann wird beurteilt, was wir verbessern können, was vielleicht nicht so gut war, wir probieren uns da jedes Jahr weiter zu entwickeln.“

Durch die 3.800 Teilnehmer sei auch die wirtschaftliche Wertschöpfung auf acht bis neun Millionen Euro gestiegen, so Dokter. Auch die neue Radstrecke über St. Veit und Feldkirchen sei von den Teilnehmern sehr gut angenommen worden.

Teilnehmer mit Badehauben warten auf Start
Stefan Strohmayer
Teilnehmer warten auf den Start

Einige zum ersten Mal dabei

Für zwei unter den vielen Erst-Teilnehmern am Ironman erfüllte sich am Sonntag der Traum vom allerersten Start in Klagenfurt. Eine davon ist die 30-jährige Anna Reiser aus Klagenfurt. Im Vorgeld sagte sie: „Ich war immer sportlich, war Schimmerin. Aber nach Plan trainiere ich seit Ende Jänner. Das Radfahren kostet viel Zeit, man kann nicht mehr feiern gehen und liegt eher müde auf der Couch.“

Fünf Tage pro Woche trainierte die Hobbyathletin, fünf Stunden Radfahren, dann noch eine Stunde Laufen danach. Sie habe als freiwillige Helferin beim Ironman angefangen und habe immer gesagt, mit 30 wolle sie selbst mitmachen. Zwischendurch habe sie schon gezweifelt, aber das sei bei hartem Training wohl normal, so Anna Reiser.

Teilnehmer schwimmen durch den Lendkanal
ORF/Daniel Math
Die Schwimmstrecke führt auch durch den Lendkanal, am Vormittag bei schönstem Sommerwetter

Bis an die Grenzen gehen

Auch Robert Katzian macht zum allerersten Mal mit, er ist 36 Jahre alt: „Es hat mich immer fasziniert, ich war damals noch bei den Massenstarts mit dabei. Die Stimmung mit dem Kanonenschuss, als alle 3.000 losgestürmt sind, hat mich immer fasziniert.“

Die professionelle Vorbereitung samt Trainer dauerte ein Jahr, pro Woche ca. 20 Stunden. Man komme an seine körperliche Grenzen, so Katzian, das sei schon spannend. Mit den Schmerzen rechnet er, da sei mentale Stärke wichtig. Wichtig sei es, dass jemand an der Strecke stehe und zujubelt.

2.900 Teilnehmer kamen im Ziel an

Das Sportevent ging mit einem Feuerwerk um 00.30 Uhr zu Ende, als die letzte Teilnehmerin nach 16 Stunden, 53 Minuten und sechs Sekunden die Ziellinie in der Iron City hinter sich gebracht hat. Insgesamt meldeten sich heuer 3.800 Athleten an. Von den 3.200 Athleten, die tatsächlich an den Start gingen, kamen 2.900 Teilnehmer im Ziel an.

Einige Sportler fanden sich am Montag bereits frühmorgens wieder auf dem Gelände ein, um einen der begehrten Plätze für kommendes Jahr zu ergattern. Die Startgelder für den Iron Man in Kärnten variieren zwischen 530 und 590 Euro.