Werner Freistetter Diözesanadministrator
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Religion

Guggenberger-Nachfolger stellt sich vor

Der neue Administrator der katholischen Kirche Kärnten, Militärbischof Werner Freistetter, hat am Dienstag erstmals öffentlich Stellung zu seiner Tätigkeit genommen. Er wisse, dass diese wegen ihrer Komplexität nicht leicht werde.

Freistetter wurde nach der Absetzung von Engelbert Guggenberger vom Papst nach Kärnten entsandt. Er sagte, er wisse, dass seine Aufgabe nicht leicht werde.

Mit dem bisherigen Adminsitrator, Engelbert Guggenberger, den Bischof Werner Freistetter seit Studientagen in Rom kennt, habe er schon erste Gespräche geführt und ihn gebeten, ihn zu unterstützen und zu beraten.

Pressekonferenz Diözesanadministrator
ORF/Waltraud Jäger
Die Pressekonferenz

Hoffen auf baldige Erklärung und Entscheidung

Behutsamkeit und Bedacht in Worten und Taten werden für ihn große Wichtigkeit haben, um einem neuen Bischof den Boden zu bereiten, sagte der Militärbischof in seiner Stellungnahme. Er habe sich vorgenommen genau zuzuhören, so Freistetter. Durch sehr offene Gespräche der vergangenen Tage sei ihm bewusst geworden, dass die Menschen hier Irritationen und Verletzungen erfahren mussten: „Umso mehr sehe ich es als eine Verpflichtung an, diese Menschen Ernst zu nehmen.“ Was aufklärungsbedürftig ist müsse mit allergrößter Sorgfalt aufgeklärt werden, um in einer offenen und ehrlichen Auseinandersetzung Wege zur Versöhnung und Heilung zu finden.

Auf die Frage, ob es für ihn eine Causa rund um Bischof Alois Schwarz gebe, sagte der Militärbischof, es gebe „eine Geschichte“, die mit Problemen belastet und für die Menschen verantwortlich seien. Er hoffe auf eine baldige – auch von höchster kirchlicher Stelle ausgehende – Erklärung, Entscheidung – „was immer notwendig ist“.

Matthias Kappeller und Werner Freistetter
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Matthias Kappeller und Werner Freistetter

„Rom will nichts verschleppen“

Wann und in welcher Form das geschehen sollte, bleibt offen. Rom wolle nichts verschleppen. Papst Franziskus sei zuzutrauen, dass er nichts zudecken wolle, sondern um Aufklärung bemüht sei.

Kärnten ist dem Apostolischen Administrator vertraut, Urlaube, Firmungen und Besuche führten ihn immer wieder in die Diözese geführt. In den kommenden Wochen wird er jeweils Tage hier verbringen, um die Diözese zu leiten. Zur Frage, wie lange er bleiben wird, meinte er: „In meinem Dekret steht: Bis zur Ernennung eines neuen Bischofs.“

Werner Freistetter Diözesanadministrator
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Werner Freistetter will in Kärnten bleiben bis ein neuer Bischof feststeht

„Sehr kompliziert und komplex“

Die Aufregungen der vergangenen Monate will Adminstrator Freistetter nicht bewerten: Er sei nicht gekommen, um zu beurteilen, was Guggenberger als Diözesanadministrator gemacht habe. Er sei auch nicht da, um ein „endgültiges oder autoritatives“ Urteil über den Hergang dieser „weit zurückliegenden“ und „sehr komplizierten und komplexen“ Ereignisse zu fällen: „Ich maße mir wirklich nicht an, in meiner Aufgabe, mit meinem Hintergrund und meinen Kenntnissen zu endgültigen Lösungen zu kommen“, so Freistetter.