Militärpfarrer Werner Freistetter
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Kirche

Neuer Administrator nimmt Arbeit in Kärnten auf

Am Montag beginnt der von Rom bestellte neue Diözesan-Administrator, der Militärbischof Werner Freistetter, mit seiner Arbeit in Kärnten. Gleichzeitig gibt es Proteste von Priestern und Gläubigen gegen das Vorgehen des Vatikans und die Ablöse des bisherigen Administrators, Engelbert Guggenberger.

In dieser ersten Juliwoche wird es in der katholischen Kirche heiß hergehen. Militärbischof Freistetter kommt am Montag mit einigen seiner engsten Mitarbeitern nach Klagenfurt. Im Bischofshaus gibt es ein Mittagessen mit den Mitgliedern des Domkapitels, also des kirchlichen Leitungsgremiums. An dessen Spitze steht als Domprobst Engelbert Guggenberger, der von Freistetter als Administrator abgelöst wurde.

Engelbert Guggenberger bei Pressekonferenz
ORF/Waldtraud Jäger
Anlässlich seiner Ablöse als Administrator übte Domprobst Engelbert Guggenberger massive Kritik an „der Gesamtperformance des 65. Gurker Bischofs“ Alois Schwarz

Abgelöster Administrator trifft auf Nachfolger

Seine Abberufung als Diözesan-Administrator während einer bischofslosen Zeit – der damalige Gurker Bischof Alois Schwarz übernahm die Diözese St. Pölten – gilt als bisher einzigartig in Österreich. Mit Spannung wird daher erwartet, wie der neue Administrator Freistetter nun die Rolle Guggenbergers definiert und welche Kompetenzen dieser erhält oder behält.

Guggenberger und Freistetter kennen einander gut, sie haben gemeinsam in Rom studiert. Kirchen-Insider rechnen durchaus mit einem sachlich-pragmatischen Kurs bis zur Ernennung eines neuen Bischofs für Kärnten. Das könnte bald nach diesem Sommer der Fall sein.

Priester laden zum Gebet für Guggenberger in den Dom

Nach dem Mittagessen führt Freistetter im Halbstundentakt erste Gespräche mit leitenden Mitarbeitern der Diözese Gurk. Offen ist, ob er am Abend dabei sein wird, wenn der Priesterrat und die Dechantenkonferenz in den Klagenfurter Dom laden. Wie es heißt, zum Gebet für Engelbert Guggenberger. De facto wird es aber ein durchaus ungewöhnliches, öffentliches Signal der Priester gegen die Entscheidung Roms, Guggenberger als Administrator zu entlassen. Die Einladung erging auch an alle Diakone, Pfarrgemeinderäte und Religionslehrer im Land.

Auch die Belegschaft der Diözese und eine Gruppe von Gläubigen planen eine Solidaritätskundgebung für Guggenberger und zwar am Mittwochabend vor dem Klagenfurter Dom. Die Laien-Organisation Katholische Aktion (KA) hat unterdessen zu einer Protest-Unterschriftenaktion im Internet aufgerufen. Am Dienstag will sich Freistetter den Medien und der Öffentlichkeit vorstellen.