Umrahmt wurde der Eröffnungsabend mit klassisch-jazzigen Klängen des Pianisten Karen Asatrian. Moderator Christian Ankowitsch begrüßte Autorinnen und Autoren, Jury, Sponsoren, Medienvertreter und Gäste. Hausherrin Landesdirektorin Karin Bernhard nahm in ihrer Begrüßung auf Ingeborg Bachmanns „Das dreißigste Jahr“ Bezug und erinnerte daran, dass die Welt voll von Molls sei. Sie strich hervor, dass Literatur nicht die Aufgabe habe bloßzustellen, sondern darzustellen. In diesem Sinne wünschte sie den teilnehmenden Autorinnen und Autoren Unerschrockenheit und den Gästen „ein feines Gespür für das in den Texten Dargestellte“. Die wünsche sich „mutige und selbstbewusste Texte“.
Bürgermeisterin Maria Luise Mathiaschitz (SPÖ) sagte, während des Bewerbs würde sich die Atmosphäre der Stadt verändern und es mache sie stolz, dass dieser Bewerb im gesamten deutschsprachigen Raum übertragen und mitverfolgt werde. Dass die Tage der deutschsprachigen Literatur schon eine so lange Tradition in Klagenfurt hätten sei in Zeiten des überregionalen Spargedankens eine Besonderheit.
3sat/ZDF-Koordinatorin Nathalie Müller-Elmau sagte, vor 35 Jahren sei ihr Sender auf gemeinsame Initiative öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten in Deutschland, Österreich und der Schweiz entstanden. Diese Kooperation sei gerade in Zeiten, wo internationale Plattformen in aller Munde seien, aktueller denn je. 3sat übertrage die Tage der deutschsprachigen Literatur heuer bereits zum 31. Mal. Der grenzübergreifende Bewerb diene der Verfertigung von Gedanken und Urteilen und das hier vorgefundene Praktizieren und Aushalten von Spruch und Widerspruch sei etwas zutiefst Demokratisches. Sie freue sich auf Neuentdeckungen, Überraschungen und spannende Lesungen in den kommenden Tagen.
Juryvorsitzender Hubert Winkels gestand, dass er in diesem Jahr zum ersten Mal in Klagenfurt Urlaub mache. Begeistert zeigte er sich vom Klagenfurter Dom und der Predigt, die er dort gehört hatte und zwar zum Thema Datenflut. Man wisse zwar viel, verstehe aber nichts. Die Rede zur Literatur lieferte heuer Clemens J. Setz und widmete sich darin dem Thema Wrestling – mehr dazu in KAYFABE UND LITERATUR.
Katharina Schultens eröffnet Lesereigen
Als erste Autorin geht am Donnerstag um 10.00 Uhr Katharina Schultens an den Start. Hier die Liste der Lesereihenfolge.
Kärnten und seine Vergangenheit werden Thema des Wettbewerbstextes von Julia Jost sein. Die in Hamburg lebende Autorin schreibt derzeit an ihrem ersten Roman. Auch der Wiener Lukas Meschik hat Kärntner Wurzeln. Sein Vater stammt aus der Nähe von Villach. Mit dem Deutschen Daniel Heitzler liest ein 22-jähriger Autor, der noch nie einen Text veröffentlichte.
Die Jury unter dem Vorsitz von Hubert Winkels ist in diesem Jahr gleich geblieben – mehr dazu in Die Jury. Der mit 25.000 Euro dotierte Bachmann-Preis wird von der Landeshauptstadt Klagenfurt gestiftet, ebenso wie das Stadtschreiberstipendium. Weitere Preise kommen von Deutschlandfunk, KELAG, 3sat und der BKS-Bank. Insgesamt werden 62.000 Euro Preisgeld vergeben – mehr dazu in Preise und Preisstifter 2019.
Berichterstattung in TV, Radio und Web
Kärnten heute und Radio Kärnten berichten bis 30. Juni täglich. Im Fernsehen überträgt 3sat live. Der Deutschlandfunk sendet den gesamten Bewerb im Internet als Livestream. Die sozialen Netzwerke sind mit Facebook, Twitter und Instagram wieder stark vertreten. Eröffnet werden die 43. Tage der deutschsprachigen Literatur heute am Abend mit der 20. Rede zur Literatur von Clemens Setz und der Auslosung der Lesereihenfolge. Am Donnerstag um zehn Uhr beginnen die Lesungen im ORF Theater in Klagenfurt.