Die Wege des Herrn waren für Wolfgang Hohenberger Umwege zu sich selbst. Mit 54 Jahren fing er noch einmal ganz vorne an und ließ vor sechs Jahren alles zurück. „Die Liebe ist, glaube ich, die größte Sehnsucht, die wir Menschen in uns haben. Ich habe sie später eigentlich durch die Glaubenserfahrung in Jesus Christus finden können“, so Wolfgang Hohenberger.
Priester mit erstaunlicher Biografie
Bis dahin hat es aber gedauert. Zuerst der Wiedereintritt in die Kirche, dann die Studienberechtigungsprüfung und die Aufnahme ins Priesterseminar in Graz, und schließlich ein Studium an der Hochschule Heiligenkreuz. Und das alles nach einem bunten Leben mit einer doch erstaunlichen Biografie. „Ich habe ein interessantes Leben gehabt mit allen Höhen und Tiefen. Ich war verheiratet, habe einen Sohn und eine Stieftochter, die mir zwei Enkelkinder geschenkt hat. Vom Beruf war ich Lokführer, den ich 31 Jahre lange ausgeübt habe. Wegen eines Burn-Out habe ich diesen Beruf nicht mehr ausüben können“, so Hohenberger.
„Ich möchte keine dieser Erfahrungen missen, weil es tolle Lebenserfahrungen waren, die mich selber verändert haben. Aus jeder Situation habe ich lernen können“, so der Neu-Priester.
Berufung am Jakobsweg erfahren
Gelernt wird auch das Gitarrenspiel – damit Wolfgang Hohenberger später als Priester vor allem junge Leute besser begleiten kann. „Singen ist doppeltes Beten“, erklärt Hohenberger. Bereits seit zwei Jahren ist Wolfgang Hohenberger Diakon in Spittal an der Drau. Seine Berufung hat er am Jakobsweg erfahren. Wenn er am Sonntag zum Priester geweiht wird, schließt sich für ihn ein Kreis.
„Das ist ganz etwas Großes und ein Beginn eines neuen Abschnittes und eines neuen Lebens, um den Menschen und Jesus Christus dienen zu können“, so Hohenberger. Nach seiner Weihe wird der Neu-Priester als Kaplan in der Pfarre Spittal tätig sein.