Das Sonntags-Interview von Nuntius Pedro Lopez Quintana in der Tageszeitung „Die Presse“ sieht Gabriel Stabentheiner als Affront allen gegenüber, die bemüht seien, den Verlust der Glaubwürdigkeit, der durch die Amts- und Lebensführung von Alois Schwarz als Bischof in Kärnten entstanden ist, wieder herzustellen. Für ihn – er spricht für die 150 Mitarbeiter der Diözese – sind dessen Aussagen zudem „eine Beleidigung für alle, die sich (…) in der Kirche engagieren und die noch ein gesundes Empfinden für Moral und Anstand haben“.
Betriebsrat ortet „Realitätsverweigerung“
Für viele Katholiken und Kirchenbeitragszahler sei auch das lange Warten auf endgültige Klärung der Causa Schwarz zermürbend und unverständlich. In Kenntnis des Visitationsberichtes und in Anbetracht von Ermittlungen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft gegen Alois Schwarz von scheinbarer Unschuld und von einer Beförderung zu sprechen sei für den diözesanen Betriebsratsobmann eine absolute Realitätsverweigerung.
„Leitungskrise durch oberste Würdenträger“
Die Aussagen des neuen Nuntius seien eine Beleidigung für alle, die sich haupt- und ehrenamtlich in der Kirche engagieren und noch ein gesundes Empfinden für Moral und Anstand haben. Von einer Glaubenskrise in der Kirche zu sprechen sei mehr als weit verfehlt, so Stabentheiner. Wenn es eine Krise in der Kirche gebe dann sei es die Leitungskrise durch die obersten Würdenträger, so Stabentheiner.
Am Dienstag wird Finanzbericht eröffnet
Er brach eine Lanze für den aktuellen Diözesanadministrator Engelbert Guggenberger, der die Diözese offen und transparent, mit nachvollziehbaren Beschlüssen in den zuständigen Gremien führe. Am kommenden Dienstag werde etwa erstmals neben dem Finanzbericht der Diözese auch jene für Bistum und Domkapitel veröffentlicht. So könne eine Leitung der Kirche im dritten Jahrtausend aussehen, findet der Personalvertreter.