LAWZ Krisenraum
ORF/Lisa Natmessnig
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Rüsten für den Strom-Notfall

Was tun bei einem großflächigen Stromausfall? In Kärnten läuft derzeit eine Übung, in die vier Bezirke Westkärntens und die Stadt Villach mit insgesamt hundert Personen involviert sind. Am Reißbrett werden Wege gesucht, wie die Versorgungssicherheit bei einem „Blackout“ rasch gewährleistet werden kann.

Rund 30 Fachexperten aus den unterschiedlichsten Abteilungen des Landes und anderer Institutionen – darunter der hydrologische Dienst, die Zentralanstalt für Meteorologie und auch die Landespolizeidirektion – gehen die eintreffenden Katastrophenmeldungen aus den Bezirken durch, bewerten sie und sprechen sich mit dem Landeskrisenstab ab.

Koordiniertes Vorgehen im Ernstfall wird geübt

Die Übungsannahme – Waldbrände in mehrere Bezirken, im Gailtal, in Feldkirchen und der Gerlitzen, Straßen mussten gesperrt werden, die Energieversorger melden einen großflächigen Zusammenbruch des Stromnetzes.

Markus Hudobnik, Katastrophenschutzbeauftragter des Landes und Einsatzleiter der Übung sagte, es werde dabei von einem großflächigen und längerfristigen Stromausfall ausgegangen. Im Krisenstab bereite man sich gemeinsam mit den Gemeinden und Bezirkshauptmannschaften in Westkärnten darauf vor. In Hermagor, Spittal, Feldkirchen, Villach Land und Villach wurden am Dienstagmittag die Bezirkskrisenstäbe hochgefahren. Seitdem arbeiten sie im regen Austausch mit dem Landeskrisenstab die einzelnen Aufgaben als Planspiel ab.

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Bevölkerung soll informiert werden

Einsatzkräfte werden nicht real, sondern nur annahmeweise ausgeschickt. Für die Bevölkerung gibt es keine Einschränkungen. Es ist der zweite Teil einer Übung, die bereits im November des Vorjahres gestartet hat. Ziel der Krisenübung sei, sich bereits im Vorhinein vorzubereiten. Laut Hudobnik sei man dann, wenn das Ereignis wirklich eintrete, besser vorbereitet und wisse, welche Schritte zu tun sei: „Für uns ist es wichtig, dass die Bevölkerung erfährt, wohin sie sich wenden kann, wenn es tatsächlich einen längerfristigen Stromausfall gibt: In der Gemeinde ist es das Rüsthaus, das Gemeindeamt oder eventuell auch irgendein Veranstaltungssaal.“

Auch Krankenhäuser optimieren Einsatzpläne

Die Größe der Übung sei einzigartig, sagt Hudobnik, da sie mehrere Bezirke und die Stadt Villach betreffe. Von solchen Übungen profitieren auch wichtige Einrichtungen des Landes, zum Beispiel Krankenhäuser. Es wurden eigene Blackoutpläne entwickelt. Dadurch können diese garantieren, dass sie mit ihrem Notstromaggregat längerfristig Patienten versorgen können. Lebensmittel seien für 72 Stunden verfügbar.

Die Übung dauert noch bis Donnerstagmittag, anschließend wird evaluiert. Laut Hudobnik werde das Ergebnis der beiden Übungen – von heuer und von jeder, die im November 2018 stattfand – zusammengefasst und der Regierung vorgelegt. Eine eigene Arbeitsgruppe werde dann Maßnahmen vorschlagen. „Dann wird es an der Regierung liegen, diese Maßnahmen umzusetzen“, so der Katastrophenschutzbeauftragte.