Mit dem Ausgang der ÖH-Wahl haben sich die Vorzeichen für die Hochschülerschaft in Klagenfurt geändert. Von den dreizehn Mandanten, die zu vergeben waren, gingen sechs an die Liste PLUS, die Plattform unabhängiger Studierender, vier an den VSSTÖ und drei an die AG. Was folgten, waren wochenlange Koalitionsgespräche zwischen den Fraktionen.
Liste Plus nach zehn Jahren in Opposition
Einer ursprünglich geplanten Zusammenarbeit mit der Liste PLUS hat der VSSTÖ dann am Wochenende kurzfristig eine Absage erklärt, man habe in der AG einen besseren Koaltionspartner gefunden, sagte Simone Singh, die stellvertretende Vorsitzende des VSSTÖ.
„Die Gespräche mit der PLUS waren schwierig, um einiges schwieriger, als mit der AG. Wir hatten nie das Gefühl, gleichberechtigt zu sein. Man muss ja bedenken, dass man zwei Jahre zusammenarbeiten muss und das Beste für die Studenten will und das kann nur mit einer guten Zusammenarbeit erreicht werden.“ Damit wechselt die Liste PLUS nach zehn Jahren in die Opposition.
Vorsitz wird geteilt
Beide Listen, sowohl der VSSTÖ als auch die AG halten nun zusammen sieben Mandate und damit die absolute Mehrheit. Worauf sich die beiden Parteien im Koalitionsvertrag verständigt haben, sind freier, offener Hochschulzugang, und bessere Vereinbarkeit von Arbeit und Studium.
Den zwei Jahre dauernden Vorsitz der Hochschülerschaft teilen sich beide Listen. Beginnen wird ab 1. Juli Markus Baurecht von der AG. Ganz zentral sei für ihn die Mobilität der Studierenden, sagte Baurecht. „Mit unserem Studierenden-Ticket geht es darum, die Studierenden in die Öffis zu bekommen. Das Studienangebot soll durch weitere Fächer erweitert werden. Es gibt auch schon Pläne, das Raumangebot der Uni auszuweiten.“
PLUS zeigt sich verärgert
Verärgert über den Ausgang der Koalitionsverhandlungen zeigte sich unterdessen die Liste PLUS. Markus Offermann, der den Vorsitz bis jetzt inne hatte, spricht von erpresserischen Verhandlungsmethoden des VSSTÖ und parteipolitischen Postenbesetzungen bei den Referatsaufteilungen. Mit sechs Mandaten wolle die Liste PLUS nun eine starke Opposition bilden.