Zug in Unschärfe fährt durch
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Verkehr

Ominöser Zwischenfall auf Bahndamm

Ein Radfahrer öffnet händisch einen Bahnschranken und legt damit den Zugsverkehr für fast eine Stunde lahm. Augenzeugen zufolge soll sich genau das vor zwei Tagen am Eisenbahnübergang in Klagenfurt-Waidmannsdorf abgespielt haben. Die ÖBB wollen den Vorfall so nicht bestätigen, räumen aber ein, dass es im besagtem Zeitraum eine Sperre gab.

Offiziell heißt es, die „Eisenbahnkreuzungs-Sicherungsanlage“ sei aktiviert worden. Wird so eine Anlage aktiviert, hat das laut den ÖBB eine ganze Reihe an Maßnahmen und Automatismen zur Folge: Züge werden verständigt und per Befehl gestoppt, die Polizei muss informiert werden und der Schranken des betreffenden Bahnübergangs lässt sich nicht mehr öffnen – bis Mitarbeiter der ÖBB eintreffen und die Störung beheben. Mittwochvormittag hat es eine solche Situation in Klagenfurt gegeben, gedauert hat die Störung laut den ÖBB von 10 Uhr 6 bis 10 Uhr 59.

Eisenbahn Grafik Klagenfurt HBF zu Waidmannsdorf Schranken
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Der betreffende Bahnschranken

Fremdes Eingreifen in Eisenbahnbetrieb?

Keine näheren Auskünfte gibt es von den Bundesbahnen darüber, ob für diese Störung ein fremdes Eingreifen in den Eisenbahnbetrieb verantwortlich war oder damit zumindest in Zusammenhang steht. Ein Passant will aber genau das beobachtet haben: Ein Mann im lila T-Shirt, soll, weil er nicht mehr länger warten wollte, den Bahnschranken händisch geöffnet haben. Einige Anwesende sollen noch versucht haben, dem Ungeduldigen sein Vorhaben auszureden, dieser ließ sich aber offenbar nicht abbringen. Durch das Öffnen einer Schrankenseite sei auch der Schranken auf der Gegenseite ein Stück weit nach oben gegangen – anschließend sei der Radfahrer in Richtung Klagenfurt-Waidmannsdorf davongefahren.

Personenbeschreibung

Der Augenzeuge beschreibt den Unbekannten als Mann um die 40 Jahre. Dieser sei zwischen 1,65 und 1,70 Meter groß gewesen und habe schwarzes, zum Zopf gebundenes Haar gehabt.

Polizei wurde defektes Relais gemeldet

Wie vorgesehen, wurde auch die Polizei von den ÖBB über die Störung informiert. Aus dem Polizeiprotokoll geht hervor, dass es einen Defekt in der Anlage wegen eines kaputten Relais gab, weswegen sich nur noch eine Seite der Schrankenanlage habe öffnen lassen.

Radler und Fußgänger ignorierten Warnsignal

Gemeldet haben die ÖBB der Polizei, dass Radfahrer und Fußgänger bei diesem Zwischenfall den Bahndamm passiert haben – obwohl es die ganze Zeit ein akustisches Warnsignal gab. Laut dem Augenzeugen sollen auch Mütter mit Kindern darunter gewesen sein.

Die Polizei schließt jedenfalls nicht aus, dass der Defekt am Bahnschranken durch den unbekannten Radfahrer ausgelöst worden sein könnte. Anzeige sei aber keine eingegangen.