Die SPÖ spricht von einer historischen Chance: Sie will mit Pamela Rendi-Wagner nach dem 29. September die erste gewählte Bundeskanzlerin stellen. Gleichzeitig wurde von allen Rednern der Kärnten-Konferenz eingeräumt, dass die SPÖ-Entscheidungen zu den Ereignissen vor fünf Wochen nach Bekanntwerden die Ibiza-Videos nicht so angekommen sind, wie von der Partei gewollt und gewünscht.
Beispiel Kärnten: Wie man aus dem Schattendasein tritt
Mehrmals wurde deshalb das Beispiel Kärnten zitiert, wo die SPÖ 2013 nach Jahren des Schattendaseins den Landeshauptmann stellen konnte und das bis heute tut.
Landeshauptmann und Landesparteichef Peter Kaiser, aber auch Bundesparteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner waren bemüht, den Misstrauensantrag gegen die vom damals Noch-Kanzler Sebastian Kurz samt Experten angeführte türkise Regierung zu verteidigen. Auch wenn damals den Schritt nicht alle gutgeheißen hätten, so war er der richtige – sagt Kaiser: "Aber diese Kritik wird sich Tag für Tag Schritt für Schritt in positives Verstehen ändern, weil wir eben sehen können, dass es notwendig war einen Misstrauensantrag auszusprechen, ihn zu begründen, Österreich eine Expertenregierung zu verschaffen und damit das zu tun was wirklich notwendig war: ein freies Spiel der Kräfte, ohne jemanden Startvorteile zu geben, mit riesen Werbeaufwänden aus dem Budget heraus und das ist geschehen und ich sage noch einmal: Danke für deine Stärke, das durchzustehen.“
Rendi-Wagner: Was nun alles möglich ist
Pamela Rendi-Wagner – für sie ist es in ihrer erst zweijährigen Politkarriere bereits der dritte Wahlkampf, wie sie selbst etwas erstaunt festgestellt hat – will auf Themen wie gerechtes Einkommen, sichere Arbeitsplätze, gute Kinderbetreuung oder leistbares Wohnen setzen, die Beschlüsse im Nationalrat letzte Woche, zeigten, was nach dem Misstrauensantrag gegen die türkise Regierung nun möglich sei sagt sie.
Pamela Rendi-Wagner: "Wir konnten auch zeigen, was möglich ist – z.B. das Nichtraucherinnen-Gesetz. Es ist uns letzte Woche gelungen, dieses wichtigen Gesetzesantrag in dieser Chancenphase einzubringen. Oder nehmen wir den Schutz unseres Trinkwassers, nachdem wir gehört haben, was alles möglich ist im Ibiza-Video wird von der Privatisierung und dem Verkauf an Russen gesprochen. Nehmen wir auch die Anrechnung der Karenzzeiten.“
Philip Kucher neuer Spitzenkandidat
Die Kandidatenliste für den Nationalratswahlkampf führt Abgeordneter Philip Kucher aus Klagenfurt an – Spitzenkandidat im Wahlkreis Ost ist nicht mehr Wolfgang Knes, sondern der Liebenfelser Bürgermeister, Bezirksparteichef von St. Veit und Landtagsabgeordnete Klaus Köchl, in Villach tritt anstelle von Irene Hochstätter Lackner nun Vizebürgermeisterin Petra Oberrauner an und im Wahlkreis West hofft man mit der Kommunalpolitikerin Marika Lagger-Pöllinger West, die vierte auf der Landesliste ist, ein Mandat dazuzugewinnen, derzeit stellt die Spö Kärnten drei Abgeordnete zum Nationalrat.