Schwein im Stall
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Wirtschaft

Schweinefleisch wird teurer

Seit in China und den Nachbarländern die Verbreitung der Schweinepest außer Kontrolle ist, steigen auch in Österreich die Preise für Mastschweine deutlich an. Das Fleisch für den Konsumenten wird um bis zu 15 Prozent teurer.

Die Landwirte, die auf Schweinemast setzten, haben zur Zeit allen Grund zu Jubeln. Bei den Schlachthöfen wird so viel gezahlt, wie schon seit fast 25 Jahren nicht mehr, sagt Franz Augustin von der Landwirtschaftskammer, der die Preisentwicklung ganz genau verfolgt. Um 30 Cent mehr pro Kilogramm gibt es bei geschlachteten Schweinen. Das entspricht einer Preissteigerung um 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Schwein im Stall
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Schwein im Stall

Versorgungslücke brachte erhofften Preisanstieg

Erst seit März hätten die Preise deutlich angezogen, sagt Augustin. Grund dafür sind die Millionen Schweine, die in China und den Nachbarländern aufgrund der Schweinepest geschlachtet werden mussten. Diese Versorgungslücke bedeutet mehr Nachfrage nach europäischen also auch nach österreichischen Schweinen, sagt Franz Augustin. Er sagt, der Preisanstieg sei auch bitter nötig gewesen, weil 2018 ein sehr enttäuschendes Jahr mit einem existenzgefährdenden Preisniveau gewesen sei: „Die Erholung ist für viele Betriebe jetzt ein richtiges Aufatmen.“

Wöchentlich würden Preise zwischen den Erzeuger- und Schlachtbetrieben neu verhandelt. Es sei nicht zu erwarten, dass sich die Situation in China und den Nachbarländern in absehbarer Zeit beruhigen werde. Die Preise würden sicher hoch bleiben.

Schweinefleisch am Grill
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Schweinefleisch auf dem Griller

Teuerung auch für Konsumenten spürbar

Unter dem Strich würde das Fleisch auch für die Konsumenten teurer werden, da die Preissteigerungen im Einkauf – für einen Schlachthof oder Lebensmittelindustrie – auf den Kunden abgewälzt. Das falle vor allem jetzt, zu Beginn der Grillsaison, auf. „Auf Dauer können sie das auch nicht tragen und würden betriebswirtschaftlich gesehen Schiffbruch erleiden. Wir haben das in der Vergangenheit erlebt, dass Wurstproduzenten dann in die Pleite geschlittert sind.“ Früher oder später werde daher der Preisanstieg auch beim Konsumenten ankommen.

Marcher Fleischwerke in Villach
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Der Fleischverarbeitende Betrieb Marcher in Villach gilt als einer der größten dieser Art weit und breit

Rindfleischpreis stagniert

Beim Rindfleisch zeigt die Preisentwicklung hingegen nach unten. Zehn Prozent weniger pro Kilogramm bekommen die Landwirte beim Schlachthof, heißt es von Seiten der Landwirtschaftskammer. Preissteigerungen hätten Konsumenten in den kommenden Monaten nicht zu erwarten.