Herbert Kikl Erwin Angerer Wahlkampfauftakt FPÖ
FPÖ
FPÖ
Politik

FPÖ: Wahlkampfauftakt mit Kickl

Parteichef Herbert Kickl ist am Freitag nach Kärnten gekommen, um beim Wahlkampfauftakt im Lakesidepark in Klagenfurt dabei zu sein. Nach dem Wahlerfolg bei der niederösterreichischen Landtagswahl erwartet die Kärntner FPÖ ebenfalls starke Zugewinne.

Lange bevor Bundesparteichef Kickl im Lakesidepark eintraf füllte sich der Veranstaltungssaal.

Sendungshinweis:

Radio Kärnten Frühjournal; 4.2.2023

Beflügelt vom Wahlergebnis in Niederösterreich stellten die Freiheitlichen auch für Kärnten den Führungsanspruch, Generalsekretär Michael Schnedlitz: „Wie heißt der Spruch? Mikl-Leitner war der erste Streich, Peter Kaiser folgt sogleich.“

FPÖ will Landeshauptmann und Bundeskanzler stellen

Unter „Herbert, Herbert“-Rufen setzte dann Kickl zu seiner Rede an. Auch er schwor die Zuhörer auf die Wahl am 5. März ein: „Da sehe ich immer noch ein bisschen zu viel Rot und Schwarz. Aber das ist nur eine Momentaufnahme. Am 5. März wird der blaue Balken nach oben schnalzen und der Rote wird nach unten fahren und der Schwarze gleich mit dazu.“ Kickl ließ auch keinen Zweifel offen, dass es nicht nur um den Landeshauptmann in Kärnten gehe, er will auch Bundeskanzler werden.

Angerer: Keine soziale Hängematte für Geflüchtete

Hauptthema – wie so oft bei den Freiheitlichen – war die Asylpolitik, auch in der Rede von Spitzenkandidat Erwin Angerer: „Mehr als 100.000 Leute sind letztes Jahr illegal über die Grenze herein marschiert und wir spannen ihnen die soziale Hängematte auf, während unsere Leute nicht mehr wissen, wie sie sich das Leben finanzieren können. Mit dieser Politik muss Schluss sein.“

Schnedlitz verteidigt Waldhäusl-Sager

Für viel Kritik von allen Seiten hatte zuletzt die „dann wäre Wien noch Wien“-Aussage des niederösterreichischen FPÖ- Landesrates Gottfried Waldhäusl gesorgt. Sie ging in Richtung einer Schülerin mit Migrationshintergrund. Waldhäusl selbst sieht freilich keinen Grund, sich zu entschuldigen. Er sei eben ein Politiker mit Rückgrat, meinte er. Rückendeckung erhielt Waldhäusl vom FPÖ-Generalsekretär am Rande des freiheitlichen Wahlkampfauftakts in Kärnten. Schnedlitz verteidigte Waldhäusl, dessen Aussagen von den anderen Parlamentsparteien als menschenverachtend kritisiert worden waren: „Er hat vollkommen Recht. Wien ist nicht mehr das Wien, das es vor 30 Jahren war. Man kann sich nicht mehr in der Nacht auf die Straße trauen – schon gar nicht unsere Frauen und unsere Kinder. Das ist nicht der Zustand, den wir Freiheitlichen für die Wiener wollen, aber auch nicht für ganz Österreich.“ Er verstehe die Kritik nicht. Auch der Großteil der Bevölkerung würde ihm Recht geben, so Schnedlitz.

Angerer: „Würde es so nicht formulieren“

Ganz anders fiel die Reaktion des Kärntner FPÖ-Landesparteichefs aus, der sich von den Aussagen Waldhäusels distanzierte: „Ich kommentiere Aussagen von Politikern aus meinen Reihen nicht unbedingt. Ich habe nur den Ausschnitt aus der Diskussion gesehen und weiß nicht, wie er auf soetwas gekommen ist. Ich würde es so nicht formulieren. Mehr will ich dazu nicht sagen.“ Jeder sei für sich selbst verantwortlich und wie er etwas sage: „Ich bin grundsätzlich niemand, der jemanden mit einer Aussage beleidigen möchte. Wenn mir das passiert, würde ich mich sofort entschuldigen. Deswegen bin ich da anders in meiner Art und Weise. Es wird mir ja manchmal vorgehalten, dass ich zu ruhig bin.“ Ob sich Waldhäusl entschuldigen solle, diese Frage wollte Angerer letztlich aber nicht beantworten.

Ein Thema war am Freitag auch der Ärztemangel. Angerer will Wiener Ärzte mit einem Jahr gratis Wohnen nach Kärnten holen. Auffällig war, dass während der Rede Angereres einige Zuhörer den Saal verließen.