Gudrun Maria Leb
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Soziales

„Aufgezeigt“ – Bilanz erstes Halbjahr

Ein spannendes erstes Halbjahr hat das „Aufgezeigt“-Team hinter sich. Knapp 60 Anfragen wurden seit Jänner bearbeitet, vieles ist noch im Laufen, aber 75 Prozent der Beschwerden wurden positiv erledigt.

Anna Magnet träumte von einem Alterssitz im idyllischen Rosental. Stattdessen bekam sie ein MCV-Containerhaus auf schiefen Stelzen, 130.000 Euro teuer, mit verbogenen Fenstern, der absolute Alptraum. „Es hat gerumpelt, das Bett hat sich bewegt und ich bin wirklich im Bett gesessen vor lauter Schreck“, sagte Anna Magnet – mehr dazu in Haus mit schiefen Stelzen als Fundament.

Schiefes Fundament mit Wasserwaage
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Kurz nach dem Bericht festigte die Kärntner Baufirma das Fundament mit Betonstreifen, Anna Magnet musste dafür nichts bezahlen und das Krachen hatte sofort ein Ende. Um die neuen Fenster gibt es trotz schriftlicher Zusage der MCV ein zähes Tauziehen mit dem Generalunternehmer. Im September sollen sie getauscht werden.

Erfolg für Pflegerin Manuela Fritz

Im März war das „Aufgezeigt“-Team bei Familie Fritz zu Gast. Manuela Fritz pflegt seit Monaten ihre Mutter Marija, die an ALS, einer unheilbaren Erkrankung des Nervensystems, leidet und sie kümmert sich um den sechsjährigen Rick, den Sohn ihrer Schwester. Das alles ohne finanzielle Hilfe oder Absicherung, Manuela ist als Pflegende armutsgefährdet. Sie lebe von der Pension der Mutter und das Kindergeld gehe für den Kindergarten drauf, so Manuela, mehr dazu in Pflegende Angehörige akut armutsgefährdet.

Rick und Manuela Fritz
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Marija starb wenige Tage nach dem Bericht. Manuela bekommt vom Land Kärnten Sozialhilfe gewährt, für Rick einen Pflegegeldbeitrag und ist damit abgesichert. Nach dem Tod ihrer Mutter sucht sie Arbeit als Pflegerin in einem Seniorenheim.

Schimmel in Wohnung: Familie konnte umziehen

Viele Reaktionen gab es auf die Geschichte von Jenny und Martina Habig, die seit elf Jahren in einer verschimmelten Mietwohnung in Schiefling leben und mit Schmutzwasser zu kämpfen haben. Jenny wurde immer wieder krank, aber der private Vermieter löst die Probleme nie nachhaltig. „Ab 2014 ist es wirklich arg geworden, da mussten wir dann wirklich alle zwei Monate mit dem Schimmelspray anrücken“, sagte Jenny, mehr dazu in „Aufgezeigt:“ Leben mit Schimmel.

Martina und Jennifer Habig im Gespräch mit Gudrun Maria Leb
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Jenny und Martina sind inzwischen übersiedelt und richteten sich gemütlich ein. In der neuen Wohnung gibt es keinen Schimmel und kein Schmutzwasser mehr, auch Jenny erholt sich langsam. Die „Aufgezeigt“-Anwältin unterstützt die beiden, damit sie von ihrem privaten Vermieter Schadenersatz bekommen. Das ist noch im Laufen.

Heiderose Czechner und der Kampf ums Wasser

Still war es um den See, als im November 2021 Heiderose Czechner in Pritschitz besucht wurde. Sie kämpfte jahrelang vergeblich um Wasser und Kanal für ihren winzigen Seegrund, der im Versorgungsgebiet der Gemeinde Pörtschach liegt und deshalb angeschlossen werden muss. Laut Heiderose Czechner scheiterte es daran, dass die Gemeinde von Anfang an kein Verständnis hatte, mehr dazu in Seegründe erhalten Gemeinschaftsanschluss.

Blick vom See auf Häuschen
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Im Sommer ist Pritschitz in Seelaune. So auch Heiderose Czechner die seit Mai endlich ihren Wasser- und Kanalanschluss von der Gemeinde Pörtschach bekam. Für Frau Czechner heißt das, kein Kanisterschleppen mehr und jederzeit ein Schluck Wasser am Seegrund.

Gudrun Maria Leb
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Nach der Sommerpause widmet sich Gudrun Maria Leb weiteren „Aufgezeigt“-Fällen