„Streitkultur“ – Coronavirus und kein Ende

Die Zahl der Coronavirus-Infektionen steigt wieder seit Wochen. Operationen in den Krankenanstalten müssen bereits verschoben werden, es gilt daher österreichweit die 2-G-Regel. In der „Streitkultur“ Montagabend wurde aufgezeigt, wie ernst die Lage ist und dass man die Krise nur gemeinsam bewältigen könne.

Die beste Waffe gegen das Coronavirus ist noch immer die Impfung, auch wenn es Impfdurchbrüche gibt, weil die Impfung nicht zu 100 Prozent vor Ansteckung schützt. Zudem zeige sich, dass in Gemeinden mit niedriger Impfrate die Zahl der Infektionen höher sei, sagte der Impfkoordinator des Landes, Heimo Wallenko: „Niedrige Impfrate, hohe Inzidenz, das hält sich die Waage, wir können das sehr genau beobachten. Wo die Leute sich kollektiv eher gegen die Impfung aussprechen gibt es die Cluster und Häufungen. Von dort her kommen Menschen in die Intensivstationen. Da sind wir hoffentlich einig, dass wir das unterbinden müssen.“

Operationen müssten verschoben werden

An Herz-Lungen-Maschinen auf den Intensivstationen sind junge wie alte Patienten angeschlossen, warnte der Intensivmediziner Rudolf Likar: „Wir hoffen, dass die Regeln greifen und wir über die Phase zwei nicht hinauskommen. Sonst haben wir große Probleme, dass wir Operationen verschieben müssen, wo die Patienten intensivpflichtig werden.“

Radio Kärnten Streitkultur: Corona und kein Ende…

Kein Verständnis für die 2-G Regel zeigt der Veldener Anwalt Alexander Todor Kostic. Er führte als Beleg die Zahl der völlig gesunden Österreicher an: "Das schlechteste Bundesland mit 99,34 Prozent und das beste Burgenland mit 99,73 Prozent. Da frage ich mich und die Politik und auch Primarius Likar, ob es nicht sinnvoller wäre, die Risikogruppen gezielter zu schützen als eine ganze Bevölkerung in Geiselhaft zu nehmen.

Vulnerablenschutz nicht bewährt

Diese Strategie, nur die verletzlichen Gruppen zu schützen, habe sich nicht bewährt, entgegnete die Virologin Sabine Horn. Sie stellte sich auch gegen ein zweites Argument des Anwalts, der den mRNA-Impfstoff als zu wenig erforscht bezeichnet: „Bitte verzeihen Sie den Vergleich, aber das ist ein Halbwissen, das wie beim Stammtisch verbreitet wird. Das ist sehr bitter, sieben Milliarden Impfdosen wurde verabreicht, es hat noch nie eine Impfung gegeben, die so oft verabreicht wurde mit so guten Sicherheitsdaten.“

Für die Wirtschaft habe es mit der 3-G-Regel für Arbeitnehmer eine notwendige Ausnahme gegeben. Die Unternehmen, die wegen der Einschränkungen weniger Umsatz machen, müssten aber wieder unterstützt werden, sagte der Direktor der Wirtschaftskammer, Meinrad Höfferer: „Der Tourismus ist vorbereitet, hat Sicherheitskonzepte, wir alle wollen keinen neuen Lockdown. Es muss eine Wintersaison geben, das wird sonst tausende Arbeitsplätze kosten.“

„Fehler nie zweimal machen“

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) rief zu einer gemeinsamen Anstrengung auf. In manchen Bereichen seien die wirtschaftlichen Daten schon wieder besser, als vor der Pandemie: „Das ist nur ein Nebenaspekt, der aber zeigt, was wir gemeinsam zustande bringen. Auch, wenn man auch Fehler macht, aber denselben Fehler nie zweimal machen, kommt man aus einer Krise heraus. Es ist nicht leicht, es ist für viele Verzicht und Enttäuschungen. Ich glaube aber, wir haben eine gute Chance die schwierige Situation zu meistern.“ Das Ziel, einen neuerlichen Lockdown zu verhindern, müsse alle Anstrengungen einen, sagte Kaiser.