Großglockner Glockner Adlersruhe Hohe Tauern Nationalpark – hinten Großvenediger Klima Klimawandel Klimarettung Abschmelzung Gletscher Gletscherschmelze
Flugbild: Gerald Lehner
Flugbild: Gerald Lehner
Chronik

Versorgungsseilbahn zur Adlersruhe saniert

Die Versorgungsseilbahn zur höchstgelegenen Schutzhütte Österreichs, der Erzherzog-Johann-Hütte auf der Adlersruhe, wird nach einem großen Lawinenabgang im Dezember, in den kommenden Wochen wieder errichtet. Damit wird die Lebensader zur Schutzhütte wieder hergestellt.

Erst vor zwei Jahren wurde eine Stütze unterhalb der Bergstation mit großem Aufwand, um rund 200.000 Euro erneuert. Im Dezember riss eine Staublawine drei der insgesamt sieben Stützen der Seilbahn mit sich. Diese Stützen müssen neu aufgebaut werden. Die Schäden nach dem Lawinenabgang werden mit fast 600.000 Euro beziffert.

Beschädigte Stütze der Materialseilbahn zur Adlersruhe am Großglockner
Toni Riepler
Die Versorgungsseilbahn auf die Adlersruhe wurde von einer Staublawine zerstört

Hütte soll noch vor Juli wieder offen sein

Der Hüttenwirt der Erzherzog Johann Hütte, Toni Riepler, arbeitet seit Tagen mit einem Baggerfahrer daran, die Wege zu den Stützen der Materialseilbahn vom Schnee frei zu bekommen, bis zu acht Meter Schnee liegen dort noch.

„Der Plan ist, dass wir Mitte Mai mit den Reparaturarbeiten starten. Alte Stützen werden weggeräumt, es werden neue Fundamente gegossen und Anfang Juni die neuen Stützen montiert.“ Ab 26. Juni, etwas später als sonst, soll die Erzherzog-Johann-Hütte weder aufgesperrt werden.

Sendungshinweis:

Frühjournal, 1. Mai 2021

Seile: Acht Kilometer lange Spezialanfertigung

Auch die Seile müssen nach dem Lawinenabgang im Dezember neu gespannt werden. Diese Seile seien in der Güte und der Länge Spezialanfertigungen, sagte Riepler. „Das Tragseil hat über vier Kilometer und das Zugseil eine Länge von acht Kilometer, das ist keine Standardware. Allein auf das Tragseil gibt es ein halbes Jahr Lieferzeit. Gott sei Dank haben wir das schon im Dezember bestellen können. Die Kosten sind natürlich enorm, mit dem Hubschrauberflug und der vielen Arbeitszeit.“

Einen Großteil der Kosten trägt der Österreichische Alpenklub, der Besitzer der Erzherzog Johann Hütte ist. Auch öffentliche Gelder werden investiert, dazu bereits erhaltene Spenden von Privaten, sagte Riepler, der als Hüttenwirt der Erzherzog Johann Hütte in die 5. Saison geht.

6.000 Glocknerbesteigungen im Jahr

Rund 6.000 Großglocknerbesteiger können auch heuer wieder kommen und in der Erzherzog-Johann-Hütte nächtigen. Die Materialseilbahn ist lebenswichtig für diesen Hüttenbetrieb, mehrmals täglich ist sie im Sommer in Betrieb.