Prideflagge weht im Wind
Politik

LGBTIQ-Community möchte gehört werden

In Klagenfurt macht jetzt im Wahlkampffinale eine gar nicht so kleine Minderheit auf sich aufmerksam und fordert ein eigenes Referat in der neuen Stadtpolitik, um gesellschaftlich mehr gehört und wahrgenommen zu werden: Es ist die LGBTIQ-Community.

LGBTIQ ist ein aus dem englischen abgeleiteter Sammelbegriff für die Gemeinschaft aus Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Intersexuellen und Trans-Gender-Personen. Erec Gellautz von Queer-Klagenfurt-Celovec sagte, es sei ein Sammelbegriff für viele Identitäten. Der Verein organisiert unter anderem die jährliche Regenbogenparade.

Menschen wollen wahrgenommen werden

Österreichweite Studien gehen davon aus, dass etwa sechs Prozent der Gesamtbevölkerung dieser Gemeinschaft angehören. Auf Klagenfurt umgelegt hieße das, etwa 6.000 LGBTIQ-Menschen leben hier. Sie würden aber bisher im politischen Spektrum untergehen, sagte Gellautz: „Wir leben alle hier in Klagenfurt und in Kärnten und werden von der Stadtpolitik nicht wahrgenommen. 2021 ist es so, dass man auch von Seiten der Landeshauptstadt anerkennen sollte, dass die heterosexuelle, monogame Paarbeziehung eine der vielen Möglichkeiten zu leben und zu lieben ist.“ Das sollte sich auch in irgendeiner Art zeigen, dass es wahrgenommen werde.

Sendungshinweis:

Radio Kärnten Mittagsjournal; 22.2.2021

Mit Politik zusammensetzen gewünscht

Queer Klagenfurt fordert deshalb ein eigenes Referat für die LGBTIQ-Community in der neuen Stadtregierung – oder zumindest die Teilhabe an einem bereits bestehenden. Die Wünsche lauten auf mehr Mitsprache, mehr Wahrnehmung, mehr Gehör. Man sei noch nie an einem Tisch mit der Stadtpolitik gesessen und wünsche sich das einmal im Jahr, so Gellautz. Stadtpolitik, Vereine und Initiativen sollen gemeinsam überlegen, wie man Klagenfurt diskriminierungsfreier, gerechter und lebenswerter gestalten könne.

Parteien zu ihrer Haltung befragt

Der Verein Queer Klagenfurt stellte auch Anfragen an alle wahlwerbenden Parteien in der Stadt zu ihrer Haltung der LGBTIQ-Community gegenüber: „Von dem einen Geständnis, dass man noch gar nichts gemacht hat bis hin zu prinzipieller Aufgeschlossenheit und Engagement und Absichtserklärung war viel dabei.“ Die ausführlichen Antworten der Parteien veröffentlichte der Verein auf seinen Seiten in den sozialen Medien.