Genau 465.256 Menschen in Kärnten sind bei diesen Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen wahlberechtigt, das sind mehr als beim letzten Mal. Das liegt vor allem daran, dass mehr Menschen aus anderen EU-Ländern in Kärnten leben, die bei dieser Wahl ebenfalls stimmberechtigt sind.
Keine Partei kandidiert in allen Gemeinden
In vielen Gemeinden in Kärnten wählen mehr Frauen als Männer. Auf den Kandidatenlisten ist es umgekehrt. Diese und noch viel mehr Daten sammelt und analysiert der gebürtige Gailtaler Heinz Wassermann von der Fachhochschule Joanneum in Graz. „Ein spannender Aspekt ist, dass es in Kärnten keine Partei gibt, die wirklich flächendeckend – also in allen 132 Gemeinden – kandidiert. Was auch sehr spannend wird: Es gibt in in Kärnten einen relativ hohen Anteil an Bürgerlisten und Namenslisten.“
Sendungshinweis:
Kärnten heute, 21.2.2021
Aus der Wählerstatistik weiß er, dass mehr als die Hälfte der Kärntner Wählerinnen und Wähler eine Lehre oder eine Fachschule absolviert hat. Den geringsten Anteil weist die Gemeinde Krumpendorf auf, hier leben wiederum die meisten Akademiker in Kärnten. Pendeln an die Arbeitsstelle ist für den Großteil der Kärntner Alltag – nur in wenigen Gemeinden pendeln mehr Arbeitskräfte ein als aus.
Auf Gemeindeebene entscheidet nicht die Ideologie
Mit der Abwanderung kämpfen viele, wenn auch nicht alle, Landgemeinden. Themen wie diese und weniger die Landes- und Bundespolitik seien für die Wähler-Entscheidungen ausschlaggebend, sagte Wahlforscher Wassermann.
465.000 Kärntner wählen Bürgermeister und Gemeinderäte
Am 28. Februar wählen mehr als 465.000 Kärntner neue Bürgermeister und Gemeinderäte. Wer diese Wähler sind und welche Anliegen sie haben lässt sich zum Teil von statistischen Daten ablesen. Der gebürtige Kärntner Heinz Wassermann arbeitet als Wahlforscher an der Fachhochschule Joanneum in Graz.
„Dadurch, dass in Kärnten die Bürgermeister direkt gewählt werden, ist es ein wesentlich stärkeres Personenvotum. Und auf kommunaler Ebene werden nicht die großen Ideologischen Schlachten ausgetragen. Da geht es darum, ob die Gemeinde halbwegs funktioniert, also ob der Kanaldeckel dort ist, wo er hingehört, funktioniert die Schneeräumung, wie schaut es mit der Erreichbarkeit im Bürgermeisteramt aus, wie schaut es mit dem Bürgerservice aus und so weiter.“
Bürgermeisterstichwahlen am 15. März
Im Großteil der Kärntner Gemeinden tritt der amtierende Bürgermeister wieder an. Erreicht keiner der Bürgermeisterkandidaten die absolute Mehrheit, dann folgt Mitte März eine Stichwahl. Das war bei der letzten Wahl in 37 von 132 Gemeinden der Fall.