Moderatorin Martina Steiner
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Politik

Kandidaten wollen SPÖ-Absolute verhindern

In Villach treten acht Parteien und Listen bei den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen an. SPÖ-Bürgermeister Günther Albel will sein Amt verteidigen und erneut die absolute Mehrheit erreichen. Die Herausforderer wollen verhindern, dass die SPÖ eine absolute Mehrheit erlangt.

Nach wie vor gilt Villach als eine rote Hochburg, und das obwohl in der letzten Amtsperiode ein SPÖ-Gemeinderat ausgetreten und die SPÖ damit ihre absolute Mehrheit verloren hatte. Diese gilt es nun wieder zurückzugewinnen, so das erklärte Wahlziel vom SPO-Spitzenkandidat Günther Albel.

Der Villacher Bürgermeister Günther Albel von der SPÖ
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Günther Albel, amtierender SPÖ-Bürgermeister

Bauprojekte in Innenstadtvierteln

Er spricht von einer entscheidungsfähigen Mehrheit, die notwendig sei, um die CoV-bedingte Wirtschaftskrise mit guten Ideen und Visionen zu bekämpfen. Trotz eines Budgetdefizits von elf Millionen Euro seien gerade jetzt Investitionen notwendig. Prioritäten hätte allen voran die Bauwirtschaft, um leistbares Wohnen zu schaffen.

Sendungshinweis:

Radio Kärnten Streitkultur, 15.2.2021

„So eine große Offensive für leistbares Wohnen, wie es sie jetzt gibt, hat es in den letzten Jahrzehnten nicht gegeben. Wir machen das, um die Mietpreise auf einem niedrigen Level zu halten.“ Die großen Innenstadtviertelprojekte, die in Planung seien am Westbahnhof, Hauptbahnhof, das Marktviertel, das Nikolaiplatzviertel sei verbunden mit leistbarem und Privatwohnen. Auch Großprojekte wie die neue Eishalle sollen umgesetzt, um damit das Veranstaltungssegment weiter auszubauen, so Albel.

Katharina Spanring von der ÖVP
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Katharina Spanring, ÖVP

ÖVP will Öffentlichen Verkehr ausbauen

Das seien Pläne, für die jetzt nicht der richtige Zeitpunkt sei, sagte ÖVP-Spitzenkandidatin Katharina Spanring. Sie setzt viel mehr auf den Ausbau von Kinderbetreuungsplätzen, um so die Menschen wieder zurück in die Arbeitswelt zu führen. Spanring spricht sich für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs aus.

Streitkultur Wahl 21 Vilach

„Man muss offen sagen, dass wir den öffentlichen Verkehr erst lernen müssen. Bis auf den Schulbus fahren ja die wenigsten Menschen bei uns mit dem Bus, weil sie teilweise von einer Ortschaft zur nächsten zweieinhalb Stunden benötigen.“ Es brauche einen 15-Minuten-Taktverkehr sternförmig zur Innenstadt mit einem Ringsystem, um die Ortschaften zu verbinden, so die ÖVP-Kandidatin.

Erwin Baumann von der FPÖ
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FPÖ-Kandidat Erwin Baumann

FPÖ sieht auch Land gefordert

Erwin Baumann, Spitzenkandidat der Freiheitlichen, sieht im Ausbau des öffentlichen Verkehrs auch das Land gefordert: „Da ist der Referent auch von der ÖVP gefordert. Gratis wird der Bus auch nicht sein, denn die Kommunen müssen sparen. Wir haben den Citybus eingeführt, der fährt leer bis zum Markt, weil die Leute mit dem Auto fahren.“ Dabei heiße es immer, man habe zu wenig Parkplätze.

Sabina Schautzer von den Grünen
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Sabina Schautzer von den Grünen

Grüne wollen Verkehrskonzept

Das seien Schritte, die die Stadt schon vor 20 Jahren setzen hätte müssen, sagte Sabine Schautzer von den Grünen. Ihre Forderung sei ein flächendeckendes Verkehrskonzept, wo die Bürgerinnen und Bürger von Maria Gail bis Heiligengeist fahren können: „Wir wollen auch das Fahrradnetz ausbauen.“

Bernhard Zebedin von NEOS
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Bernhard Zebedin, NEOS

NEOS für bus on demand

Einen Mix aus mehreren Maßnahmen fordert Bernhard Zebedin, Spitzenkandidat (NEOS). Schon 2003 habe es Buskonzepte gegeben, die in einer Schublade verschwunden seien. Man sollte moderner Denken, wie bus on demand in kleineren Einheiten, meinte Zebedin.

Roman Fantur von UNS Liste Fantur
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Roman Fantur, Liste Fantur

Fantur will Innenstadt beleben

Nur ein paar Bäume aufstellen und Lampenschirme aufhängen sei nett, werde das Problem aber lösen, sagte Roman Fantur von seiner Namensliste, der sich für eine Belebung der Innenstadt ausspricht. Wenn man jemanden frage, warum er nicht in die Innenstadt gehe, heiße es, dort sei ja nichts. Und Unternehmer wollen nicht in die Innenstadt, weil sie sagen, dorthin komme ja keiner, so Fantur.

Gerald Dobernig von Erde
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Gerald Dobernig von Verantwortung Erde

Für eine autofreie Innenstadt spricht sich Gerald Dobernig, Spitzenkandidat von der Verantwortung Erde, aus. Man möchte nicht mehr mit Förderungen versuchen, das bessere Einkaufszentrum in die Innenstadt zu bekommen, sondern Räume eröffnen, in denen sich Menschen wohlfühlen und gerne aufhalten. Das habe mit Begrünung und Parkanlagen zu tun.

In freiem Diskurs denken und auch gegen die CoV-Maßnahmen massiv auftreten will Manuel Kanalz mit seiner Namensliste, der Protestmärsche in Villach organisiert. Es solle keine Anti, sondern eine Pro-Bewegung sein, man sei ja für etwas. Man wolle die Thematik durch freien Diskurs lösen zusammen mit Fachkräften.

Manuel Kanalz von Vision Freiheit und Menschlichkeit
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Manuel Kanalz von Vision Freiheit und Menschlichkeit

Antworten auf die Fragen zum Wahlkampfbudget blieben die großen Parteien allesamt schuldig. Nicht nur die SPÖ, auch ÖVP und FPÖ halten sich hier bedeckt und wollen erst zum Ende des Wahlkampfes Zahlen liefern.