Cannbispflanze in einem Topf
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Gesundheit

Erfolg mit Cannabis in der Covid-Therapie

Cannabis findet immer mehr Anwendungsbereiche, so auch während der Coronavirus-Pandemie. Am Klinikum Klagenfurt wird damit derzeit erfolgreich mit Patienten gearbeitet. Es wirkt in vielerlei Hinsicht. Auch eine Studie ist in Arbeit, die genauere Erkenntnisse bringen soll.

Cannabidiol, kurz CBD, ist ein hochinteressanter Stoff, auch im Anwendungsbereich mit Covid-Patienten, so Rudolf Likar, der Abteilungsvorstand der Intensivmedizin am Klinikum Klagenfurt ist, wo das Cannabis-Produkt eingesetzt wird. Es wirkt entzündungshemmend und positiv auf das Immunsystem: Man habe CBD bei bestimmten Patienten eingesetzt, über einen Zeitraum von drei Wochen. Zunächst in der Dosierung von 200mg, die dann auf 300mg gesteigert wurde: „Wir haben gesehen, dass die Entzündungsparameter im Blut zurück gehen und die Menschen gegenüber der Vergleichsgruppe schneller das Krankenhaus verlassen. CBD unterstützt das Immunsystem.“

Sendungshinweis:

Radio Kärnten Frühjournal, 31.1.2021

Daten werden derzeit ausgewertet

Auch bei Gehirntumoren wurde CBD laut Likar eingesetzt. Dabei wurde eine schmerzlindernde Wirkung bemerkt. Derzeit läuft auch eine Studie am Klinikum: „Wir sind jetzt beim Auswerten der Daten und die Daten schauen relativ gut aus. Wir werden das jetzt wahrscheinlich routinemäßig einsetzen weil es eben keine Nebenwirkungen hat. Wir forschen schon länger dran. Das ist eine interessante Substanz und Israel ist sogar dabei, CBD für die Covid-Therapie zuzulassen. Also wir sind nicht die einzigen, die damit arbeiten.“

Man beziehe das CBD zwar aus dem Ausland. Es gebe aber auch in Österreich schon Firmen, die den Stoff herstellen. Der Markt dafür werde laut Likar jedenfalls immer größer. Laut dem Intensivmediziner sei es auch interessant CBD mit THC zu mischen – die Forschung befinde sich auf diesem Gebiet aber erst am Beginn.