Unter strengen Schutzmaßnahmen diskutierten die Spitzenkandidaten aus Hermagor im ORF-Theater in Klagenfurt über die Folgen der Coronavirus-Pandemie ebenso wie um Zukunftsaussichten für die Menschen in der nach Einwohnern kleinsten Bezirksstadt Kärntens. Für den amtierenden Bürgermeister Siegfried Ronacher (SPÖ) geht es darum, das Amt zu verteidigen. „Politik ist ja auch messbar. Sechs Jahre hat man Zeit gehabt, sich anzuschauen, was entwickelt worden ist und wie Hermagor nun unter die Top-5-Gemeinden in Östereich gereiht worden ist.“

Herausforderer ÖVP: Zuletzt nur sieben Stimmen zurück
Herausforderer Leopold Astner (ÖVP) lag bei der letzten Bürgermeister-Stichwahl nur sieben Stimmen zurück. Jetzt will es Astner noch einmal wissen. „Ich glaube, dass ich die Kompetenz und Erfahrung mitbringe, um die Funktion des Bürgermeisters ausfüllen zu können.“
Sendungshinweis:
Radio Kärnten Streitkultur, 25.1.2021
Für die Freiheitlichen geht Stadträtin Christina Ball in das Rennen. „Stärker werden“ nannte sie als Wahlziel. „Ich bin täglich für die Menschen in Hermagor da und setze mich für ihre Belange ein. Mir macht die politische Arbeit wirklich Freude.“

Hilfspakete von Bund und Land „erhalten Spielräume“
Erneut mit einer eigenen Liste geht der Ex-SPÖ-Politiker Karl Tillian (Liste Karl Tillian – Soziale Bürgerbewegung Hermagor) in diese Wahl. „Unser Ziel ist es, die Bürgerinnen und Bürger weder direkt in den Mittelpunkt zu stellen.“
Wahlen 2021 Streitkultur Hermagor
CoV und die finanziellen Folgen für Hermagor sind ein Wahlkampfthema. Die Stadt geht heuer von einer Lücke von rund einer Million Euro aus, der Lockdown trifft die Tourismusgemeinde hart. Auf die Frage von Moderator Christof Glantschnig, worauf sich die Bürger einzustellen haben, wo eingespart werden müsse, sagte der amtierende Bürgermeister Ronnacher, es sei mit einem Kassenkredit von drei Millionen Euro vorgesorgt worden. „Mit den Hilfspaketen von Bund und Land haben wir uns auch den Spielraum relativ erhalten, um weiter Impulsgeber für unsere Gemeinde und Region zu sein.“

Das Schlaraffenland ist vorübergehend vorbei
Auf Rücklagen verwies auch Leopold Astner (ÖVP). Seine Fraktion hat diesem Budget aber nicht zugestimmt. „Das Budget wurde auf die Homepage der Gemeinde gegeben, ohne die Mandatare vorher damit zu befassen. Das war der Hauptgrund warum wir dagegen gestimmt haben.“
Wohnungen würden jedenfalls weiter gebaut, sagt FPÖ-Kandidatin Christina Ball. „Wir haben bereits ein Grundstück angekauft, wo das nächste Wohnprojekt in Hermagor entstehen sollte.“
Karl Tillian sagte, man müsse anerkennen, dass in Hermagor vernünftig gewirtschaftet werde. „Trotzdem glaube ich – und da wird es allen Gemeinden gleich gehen – das Schlaraffenland ist vorübergehend vorbei.“

Hörer beteiligten sich rege
Auch die Hörerinnen und Hörer konnten Fragen stellen, per Telefon, per Email und auf der Kärnten-Heute-Facebookseite. Zusammengefasst wurden diese Fragen von ORF-Kärnten-Redakteur Marco Mursteiner. Zum Thema Jugend und Freizeitgestaltung etwa zitierte er Frau Elke Millonig, die nach den Plänen fragte. Es gäbe für die nächste Periode den Jugendpark in Gösseringlände, sagte Bürgermeister Ronacher, „dort kann man Fußball spielen, ein Teil wird als Generationen-Spielplatz ausgeführt.“
Es gebe auch einen großen Wunsch, wieder einen Skaterpark einzurichten, sagte Astner. Von einer Energie- und Erlebnismeile sprach die FPÖ-Kandidatin Ball. Kandidat Tillian sagte, ein zentraler Wunsch der Jugend sei, dass der Hauptplatz in Hermagor durch Musikgruppen bespielt werden könnte. Diskutiert wurden auch die Belebung der Innenstadt, der Hochwasserschutz und das Warten auf den neuen Stadtsaal.