Gudrun Maria Leb
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„Aufgezeigt“ zieht Bilanz

Das „Aufgezeigt“-Team zieht Bilanz vor der Weihnachtspause. Insgesamt wurde 2019 über 14 Fälle berichtet, elf davon konnten positiv abgeschlossen werden. Gudrun Maria Leb fragte bei den Herbstfällen nach.

2018 wurden insgesamt 134 Anfragen vom Gudrun Maria Leb bearbeitet, davon 71 erledigt. 34 Fälle sind noch offen und werden weiter bearbeitet. 29 wurden abgelehnt, darunter einige, die bereits gerichtsanhängig sind.

Die Nachgeschaut-Fälle

Im September wurde über das Ordnungsamt berichtet, das am Klagenfurter Schleusenweg Strafzettel an die Anrainer verteilt. Die Aufgezeigt-Anwälte stellten fest, dass es für die Strafzettel keine Rechtsgrundlage gibt, weil nirgendwo Verbotsschilder stehen und die Grünanlagenverordnung nicht verlautbart wurde – mehr dazu in Plötzlich Parkstrafen an der Sattnitz.

Strafzettel hinter Scheibenwischer
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Seit der Berichterstattung gibt es keine Strafzettel mehr

Am Schleusenweg passierte seitdem nicht viel, es gibt noch immer keine Beschilderung. Allerdings ließ sich das Ordnungsamt nie mehr hier blicken, daher gab es auch keine weiteren Strafzettel.

Nach Unfall wird weiter ermittelt

Viele Reaktionen gab es auf die Geschichte der 81-jährigen Helga Ahlgrimm aus Bodensdorf. Sie wurde im Ort von einem Auto erfasst, das ihren Fuß überrollte. Danach lag sie elf Tage lang schwer verletzt in ihrem Haus, obwohl die Polizei dreimal bei ihr war. Weil sie psychisch krank ist, lehnte sie Hilfe ab. Als Helga Ahlgrimm endlich ins Krankenhaus kam, musste ihr ein Teil des Fußes amputiert werden – mehr dazu in Aufgezeigt: Hilfe in Not.

Helga Ahlgrimm im Rollstuhl mit ihrer Bekannten
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Helga Ahlgrimm mit ihrer Freundin

Der Aufgezeigt-Anwalt konnte durchsetzen, dass das Strafverfahren gegen den Unfalllenker wieder aufgenommen wird. Er kämpft um Schmerzensgeld und Schadenersatz für Helga Ahlgrimm. Ihre Freundin, die den Fall meldete, ist inzwischen Erwachsenenvertreterin. Ahlgrimm lebt heute in einem Seniorenheim. Hier erholt sie sich von der traumatischen Geschichte.

Hundebiss mit schweren Folgen

Lukas Schifferl aus Pörtschach hat ein Hundetrauma. Der Polizeidiensthund seines Freundes biss ihm bei einer Grillparty die halbe Nase ab. Nach einer missglückten Notoperation im Klinikum ließ er sich in einer Privatklinik behandeln, um seine Nase zu retten. Das zahlt die Haftpflichtversicherung des Hundehalters aber nicht – mehr dazu in Hundebiss-Opfer sollte OP selbst bezahlen.

Mann nach erfolgreicher OP wegen Hundebiss
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Die Nase drohte, für immer entstellt zu bleiben

„Aufgezeigt“ verhandelte noch einmal mit der Wiener Städtischen Versicherung, damit das Opfer der Hundebissattacke nicht auf so hohen Kosten sitzen bleibt. Tatsächlich bot die Wiener Städtische ein Kulanzangebot an und zahlte inzwischen zwei Drittel der Kosten.

Lärm in der Feldkirchner Straße

Richtig laut wurde es bei „Aufgezeigt“ im November. Die Lärm geplagten Anrainer der fünfspurigen Feldkirchner Straße in Klagenfurt fordern seit Jahren vergeblich eine Lärmschutzwand. Das Land will bauen und sieht keine Alternative dazu, die Stadt will aber Alternativen prüfen, weil die Lärmschutzwand 250.000 Euro kostet und die Stadt die Hälfte zahlen muss. Stadtrat Frank Frey (Grüne) kündigte damals einen einspurigen Probebetrieb an. Entscheidung gibt es zwar noch keine, aber der einspurige Probebetrieb wurde vom Land nicht genehmigt – mehr dazu in „Aufgezeigt“: Anrainer kämpfen gegen Lärm.

Blick stadteinwärts auf der Feldkirchner Straße
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Die Anrainer wünschen sich eine Lärmschutzwand

Im März wurde dann bekannt, dass die Lärmschutzwand doch gebaut wird. Die Kosten teilen sich Stadt und Land.