Diskussionssendung zu Bahnlärm

In der Radio Kärnten „Streitkultur“ am Montagabend ist es um die Befürchtungen der Anrainer der Koralmahn gegangen, was die zu erwartende Lärmbelastung betrifft. Einig war man sich, dass rasch gehandelt werden müsse.

Wenn die Koralmbahn in sieben Jahren in Betrieb geht, wird man in 45 Minuten mit der Bahn in Graz sein. Mit dem Semmering-Basistunnel wird die baltisch-adriatische Achse von Nordeuropa bis Italien geschlossen. Mehr als 200.000 Kärntner leben im Zentralraum, Anrainer fürchten, dass noch mehr Züge fahren und der Bahnlärm ansteigt.

Lärm nicht ganz zu verhindern

Schon in den letzten Jahren sei beim Lärmschutz viel zu wenig getan worden, kritisierte Christoph Neuscheller aus Pörtschach. Man müsse über innovativen Lärmschutz nachdenken und nicht die Gemeinden zu stark belasten. Denn die Gemeinden müssen für den Lärmschutz auf bestehenden Strecken mitzahlen.

Bahnlärm Treffen Pörtschach

ORF

Bahntrasse bei Pörtschach am Wörthersee

In Kärnten seien insgesamt 30 Kilometer an Lärmschutzwänden errichtet und über 25 Millionen Euro investiert worden, sagt Helmut Hadold, der Lärmschutzexperte des Landes Kärnten. Ganz verhindert könne man den Lärm der Eisenbahn damit nicht: „Da muss man sagen, das Leben am Grenzwert ist nicht das Optimalste aber so, dass man sagen kann, der Lärm wurde auf ein Maß reduziert, dass man hier leben kann.“

Flüsterbremsen können helfen

Effektiver Lärmschutz kann auch mit den Zügen und Waggons selbst erreicht werden, etwa durch Flüsterbremsen. Doch diese Umrüstung dauert noch Jahre, sagt Frank Petutschnig vom Verband der Privatgüterwagen. Erst, wenn 80 Prozent der Waggons eines Zuges umgerüstet seien, werde die Umrüstung akustisch wirksam. In Österreich werde es noch länger dauern.

Um die Wörtersee-Strecke zu entlasten, war schon von einer Tunnelkette im Norden des Wörthersees die Rede. Zuletzt wurde die Trennung des Güter- und Personenverkehrs diskutiert, mit einer Trasse für den Güterverkehr über die Sattnitzberge. Die Klagenfurter Bürgermeisterin Maria Luise Mathiaschitz (SPÖ), sagte, was spreche dagegen, sich zusammenzusetzen und über eine mögliche Gütertrasse zu reden.

Planungsstudie bis 2020

ÖBB-Vertreter Franz Hammerschmied sagte, es gebe viele Möglichkeiten, er wünsche sich kein Denkverbot in Kärnten. Man solle sich nicht auf eine Trasse versteifen. Verkehrsreferent Ulrich Zafoschnig (ÖVP) sagte, er versuche Bewegung in die Sache zu bringen. Man könne sich nicht darauf verlassen, dass jemand auf eine Idee komme, man sollte sich an die Absichtserklärung halten, bis 2020 die Planungsstudie entsprechend ausarbeiten und dann werde man sehen, welcher Korridor sich am besten eigne. Kommende Woche werde es ein Treffen mit Verkehrsminister Norbert Hofer geben.

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