Diskussion um GTI-Vortreffen

Vor dem Beginn des offizellen GTI-Treffens am Mittwoch in Reifnitz sorgen die privaten Vortreffen vor allem an Faaker See und Wörthersee seit Wochen für Zündstoff und Ärger bei Anrainern, die Gastronomie freut sich. Es brauche mehr Rücksicht, so die Diskutanten.

Als betroffener Anrainer lebt Hans-Jörg Clar seit Jahren mit den Auswüchsen der GTI Vortreffen - wie Beispielsweise Gummi Gummi-Geben oder Fehlzündungen, heuer sei es aber so schlimm wie noch nie, sagte er. Die Belästigungen und Schlaflosigkeit über Wochen werde immer schlimmer. Es gehe ihm um seine Gesundheit und auch die Machtlosigkeit, so der Anrainer.

Supergeschäfte für die Gastronomie

Was viele Anrainer stört, lässt auf der anderen Seite Touristiker und Gastronomen jubeln - man verzeichnet ein kräftiges Plus, sagt Christoph Schaschl, Gastronom aus Keutschach. Man müsse froh sein, dass die Saison dadurch verlängert werde.

Als Turboboost für die Region bezeichnet, Chase Gioberti, Administrator einer GTI-Facebookseite, die Vortreffen: „Ohne Werbung, man braucht keinen Cent ausgeben und sie kommen trotzdem. Man muss sich fragen, was will man in Kärnten. Will man das Rentnerparadies Europas sein und alles verbieten?“

„Wollen Gäste, die Rücksicht nehmen“

In Summe seien das GTI-Treffen und die damit verbundenen Vor- und Nachtreffen sehr wichtig für den Ganz-Jahrestourismus, meint auch Georg Overs, von der Tourismusregion Villach-Faaker See-Ossiacher See. Dennoch brauche es Restriktionenen: „Wir möchten, dass Rücksicht genommen wird und solche Gäste, die auch Rücksicht nehmen. Für die anderen braucht es Konsequenzen.“

Dass alles in geordneten Bahnen verläuft, dafür sind die Polizei und die Bezirkshauptmannschaften zuständig - diese kommen aber aufgrund tausender GTI-Gäste zunehmend an ihre Grenzen: „Oft wird kolportiert, dass es nur ein paar Prozent sind, die sich aufführen. Man muss aber sagen, die, die hierherkommen mit den aufgerüsteten Autos wollen ihre Abgasanlage präsentieren und die Geräusche, die sie erzeugt, vor allem in der Nacht.“

„Verhalten sollte geächtet werden“

Wie also den Auswüchsen der GTI-Treffen Herr werden? Dazu sagte Polizeisprecher Rainer Dionisio: „Es ist ganz wichtig, dass alle das Verhalten ächten, dann könnte es eine Trendumkehr geben. Sonst wird es so weitergehen und es ist mit polizeilichen Mitteln kaum in den Griff zu bekommen. Man muss einfach sagen, bis hierher und nicht weiter.“

Die Anrufer in die Livesendung hielten sich in Ablehnung und Zustimmung die Waage. In einer Umfrage unter 700 Radio Kärnten Hörerinnen und Hörern sprachen sich jedoch 56 Prozent gegen das GTI-Treffen aus.

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