Palmbuschen bringen Segen und Glück

Am Schmerzensfreitag, am Freitag vor dem Palmsonntag, wird tradtitionell der Palmbuschen gebunden. Nach der Weihe dient der Strauch als Segen für die Äcker aber auch als Schutz vor Blitzeinschläge.

Nach altem Volksglauben sollten die Palmbuschen am Freitag, am sogenannten Schmerzensfreitag, vor dem Palmsonntag noch vor Sonnenaufgang gebunden werden. "Vor Sonnenaufgang deshalb, weil ja Kräuter und Pflanzen nicht bei Sonnenschein geerntet und verarbeitet werden sollen, erklärt Roland Bäck vom Landesmuseum.

Palmbuschen Brauch Weihe

ORF

Für einen Palmbuschen braucht man Palmkätzchen, Wachholderzweige und Buchsbaumzweige

Für einen richtigen Palmbuschen braucht man Palmkätzchen sowie Buchsbaum- und Wachholderzweige, so Diakon Peter Granig vom Diözesanhaus Klagenfurt. „Und heuer gibt es wirklich genug Palmkätzchen.“ In einigen Tälern Kärntens werden die Palmbuschen reichlich geschmückt, mit Brezeln etwa, mit Bändern oder mit Süßigkeiten.

Der Palmsonntag steht ganz im Zeichen des Gedenkens an den Einzug Jesu in Jerusalem bei dem ihm das zujubelnde Volk Palmblätter streute. Die Palmen wurden schon im Altertum als heilige Bäume verehrt. In unseren Breitengraden sind es aber anstelle von Palmblättern aus dem Orient Palmkätzchen, die zu einem Strauch gebunden werden.

Nur eine Regel beim Binden

Das Palmbuschenbinden ist laut Christine Raupl vom Katholischen Jugendwerk „wirklich nicht schwer“. „Wenn man ein bisschen ein handwerkliches Geschick hat, dann wird jeder Palmbuschen zu einem Kunstwerk“, so Raupl. Nur beim Zusammenbinden gebe es eine wichtige Regel: „Der Palmbuschen wird mit drei Weidenruten zusammengebunden, es muss immer eine ungerade Zahl sein.“

Unzählige Bräuche nach der Palmweihe

Geweihte Palmbuschen wurden früher auf die Äcker und Felder getragen, damit die Ernte gut ausfiel. Dazu wurden die geweihten Sträucher zerlegt und an jeder Ecke der Felder wurde ein Zweig hineingesteckt, sagt Diakon Granig. „Die restlichen Palmzweige wurden dann auf den Dachböden zum Schutz vor Gewittern gelegt oder zum Räuchern zu Weihnachten genutzt.“