Diskussion über Folgen der Landtagswahl

Politikexperten und Chefredakteure der Kärntner Medien haben Montagabend in der „Streitkultur“ über die Folgen der Landtagswahl diskutiert. Der Triumph mit fast 48 Prozent für die SPÖ sei nicht vorhersehbar gewesen, hieß es.

Mit dem Aus für die Grünen hat die SPö nun drei Partner zur Auswahl: FPÖ, ÖVP oder das Team Kärnten. Wobei eine Koalition mit dem Team Kärnten, das während der letzten Periode im Landtag zerbröselte, riskant wäre, sagte Antonia Gössinger, Chefredakteurin der Kleinen Zeitung. Denn wenn dies in einer neuen Regierung auch der Fall sein sollte, sei das nicht sehr zukunftsträchtig. Sie tippe auf die ÖVP unter einer anderen Führung.

Walcher: Benger könnte bei 140 Mio. zurückrudern

Fraglich sei, wie eine SPÖ mit einer ÖVP unter dem derzeitigen Obmann Christian Benger zusammenarbeiten könne. Immerhin habe Benger Einsparungen in Millionenhöhe im Gesundheitswesen gefordert. Dennoch sei eine Koalition nicht undenkbar, sagt Michael Walcher von der Austria Presseagentur: „Eventuelle Stolpersteine wie die 140 Mio. Euro können nicht das Problem sein. Und wenn Herr Benger sagt, er hat sich beim Ablesen geirrt, das war für die Legislaturperiode gedacht und nicht jährlich, dann ist die Tür schon wieder offen.“

Aber auch eine Koalition mit der FPÖ sei nicht auszuschließen, sagte Gerd Leitner, Chefredakteur der Kärntner Woche, er würde es aber auch nicht als äußerst wahrscheinlich empfinden. Auch er meinte, die ÖVP sei die wahrscheinlichste Variante.

„Dreierkoalition denkbar“

Auch eine Drei-Parteien-Koalition wäre denkbar, sagt Polit-Redakteur Fritz Kimeswenger, von der Kronen Zeitung: „Mit der ÖVP und dem Team Kärnten, das hätte für Peter Kaiser den Reiz, dass er die Freiheitlichen, die in der SPÖ nicht sehr beliebt sind, isoliert für fünf Jahre auf die Oppositionsbank schicken würde.“

Sollte die ÖVP einen Umbau an der Spitze planen, müsse das gut überlegt sein, sagte die Politologin Kathrin Stainer-Hämmerle: „Wunschkandidaten wäre sicher Elisabeth Köstinger gewesen, wir werden sehen, ob sie bereit ist. Ein Ministeramt ist natürlich wesentlich attraktiver, wenn man in Österreich mitgestalten möchte. Vielleicht lässt sie sich ja auch erweichen.“

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