Arbeitslosigkeit: Supermarkt mit Mehrwert

Anfang Juli hat der erste Spar-Caritas-Supermarkt in Villach eröffnet. Langzeitarbeitslose und Personen über 50 sollen wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden. Projektteilnehmer bekommen ein befristetes Dienstverhältnis und können sich für andere Stellen bewerben.

Die Perspektive Handel Caritas gGmbH übernahm eine Villacher Sparfiliale und kreierte einen Supermarkt mit Mehrwert. Die Teilnehmer lernen dort Fähigkeiten, die sie nach ihrem Dienstverhältnis in anderen Filialen nutzen können. Denn noch während des Projekts werden Bewerbungen geschrieben.

Sendungshinweis:

Radio Kärnten Family/Cabrio, 30. August 2016

Finanziert wird das Projekt von der Europäischen Union, dem Land Kärnten und dem AMS. „Wir arbeiten ganz stark mit der regionalen Geschäftsstelle in Villach zusammen, über die Personen an uns vermittelt werden und sich dann bei uns vorstellen“, so Christina Staubmann, Projektleiterin im Spar Caritas Supermarkt in Villach.

„Mir macht es Spaß, wieder zu arbeiten“

Derzeit arbeiten knapp 30 Personen in der Filiale. 20 davon befinden sich in der Ausbildung und schätzen die Möglichkeiten, die ihnen hier geboten werden. Bianka Wank hat eine Tätigkeit an der Kasse und als stellvertretende Filialleiterin gefunden. Sie ist froh, dass sie diese Chance bekommen hat. „Man fühlt sich wieder wertgeschätzt. Mir macht es Spaß, wieder zu arbeiten. Alle im Team sind sehr herzlich und man kann mit jedem Problem zur Chefin gehen“, so Wank.

„Gewinn für das Unternehmen“

In der Filiale in der Tiroler Straße habe sich nicht viel geändert. Laut Staubmann seien keine Probleme aufgetreten, mit denen man nicht gerechnet habe. Bettina Stefan, Marktleiterin der Filiale, freut sich über die zusätzlichen Mitarbeiter: „Ein Unterschied ist, dass wir mehr Arbeitskräfte haben. Die Arbeit wird aufgeteilt, dadurch ist es ein bisschen ruhiger geworden. Es war zwar vorher auch nicht hektisch, aber man merkt durchaus einen Unterschied. Ich finde das Projekt super.“

Auch Christina Staubmann findet diese Entwicklung gut: „Es ist auch ein Gewinn für das Unternehmen, wenn durch die zusätzlichen Mitarbeiter Zeit gewonnen wird, um das Gespräch mit den Kunden zu suchen. Das ist eine Form von erhöhtem Service. Eine Person mehr als notwendig bringt einen Mehrwert.“

Stärken und Schwächen finden

Durch die vielen Arbeitskräfte ist es möglich, viel auszuprobieren und seine Stärken und Schwächen zu finden. Und so erfolgt auch die Arbeitsteilung. „Am Anfang habe ich sie selbst aussuchen lassen, was sie machen wollen. Es besteht aber die Möglichkeit, dass sie auch etwas anderes lernen. Je mehr sie können, desto besser für die Vermittlung“, so Stefan. Denn das Ziel bleibt, neue Mitarbeiter soweit ins Berufsleben zu reintegrieren, dass sie problemlos einen Beruf im Einzelhandel bekommen – und diesen auch behalten.

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