Namibia Days: Austausch der Kulturen

Seit 16 Jahren findet der Namibia Day in Kärnten statt. Initiator Honorarkonsul Bernd Hesse begrüßte auf Gut Thon in Grafenstein Piet van der Walt, Vize-Minister für Industrialisierung und Handelsentwicklung sowie Simon Maruta, Botschafter der Republik Namibia in Wien.

Piet van der Walt war das erste Mal in Kärnten und begeistert. Gut Thon erinnerte in an die Farmen seiner Heimat Südafrika. Österreich und Kärnten sind für ihn ein Vorbild, so solle Namibia eines Tages auch werden. Nambia Days sind für den Vize-Minister eine perfekte Gelegenheit, Geschäftskontakte zu knüpfen. Die Verbindungen zwischen den beiden Ländern haben eine lange Tradition, sagte van der Walt.

Viele Österreicher leben in Namibia

Österreich sei für Namibia ein sehr wichtiges Land, man habe auch viele Österreicher in Namibia. Namibia ist ein Entwicklungsland, das sehr viel Industrialisierung brauche. Es gebe noch immer Menschen, die keine Arbeit haben, Menschen, die in Armut leben. „Wir und das ist entscheidend, erkennen aber das Potenzial unseres Landes. Der einzige Weg zur Industrialisierung ist es, Möglichkeiten zu schaffen. Und aus diesem Grund sind wir auch nach Kärnten gekommen.“

Namibia Wüste

APA/dpa/Simone Hummel

Namibias Wüste gehört zu den schönsten der Welt

Namibia, das ehemalige Deutsch-Südwestafrika, ist so groß wie Deutschland und Frankreich. Es leben dort leben aber nur rund 2,3 Millionen Menschen. Namibia gilt auch heute noch als Entwicklungsland. Die Regierung setzt sehr gezielt Aktivitäten, um Fortschritt zu ermöglichen. Nicht alles auf einmal, eines nach dem anderen: „Das Ziel unserer Regierung ist es, in Namibia eine Situation zu schaffen, in der das Land zu einem sicheren Hafen für Investoren wird. Das bedeutet, dass sie der Regierung vertrauen können, einer Regierung, die politisch sehr stabil ist.“ Es sei ein friedliches Land und er denke, dass es für jeden Investor sehr wichtig sei, zu wissen, dass seine Investition sicher seien.

Sendungshinweis:

Servus Srecno Ciao, 14.7.2016

„Bildung ist das Wichtigste“

Europa ist ein alter Kontinent mit langen Traditionen. Namibia hat eine völlig andere Ausgangsbasis. Das schafft Probleme, eröffnet andererseits auch ganz neue Möglichkeiten. Van der Walt sagte, man dürfe nicht vergessen, dass Namibia ein junges Land sei, es habe die Unabhängigkeit erst 1990 erhalten. „Während der Kolonialzeit hat die farbige Bevölkerung in unserem Land gelitten. Jetzt ist die Situation anders. Wir müssen für die Bildung unserer Menschen sorgen. Das ist sehr wichtig. Das ist das Wichtigste, eine Nation ohne Bildung ist keine Nation.“ Alle diese Ziele will Namibia in den nächsten zehn Jahren erreichen.

Namibia

APA/dpa/Jose Goitia

Viele Besucher gehen auf Foto-Safari in den Nationalparks

Kontakte in aller Welt knüpfen

Der letzte Namibia Day fand vor zwei Tagen in Budapest statt. Für Botschafter Simon Maruta ist es selbstverständlich, dass er diese Reisen unternimmt. Es geht ihm nicht nur darum, dass der Kontakt zwischen den Regierungen gut ist. Fast noch wichtiger ist, dass die Menschen ganz direkt miteinander ins Gespräch kommen, so Maruta: „Kontakte zwischen den Menschen zu ermöglichen, damit sie einander kennenlernen können und alles aus erster Hand erfahren können. Das macht es leicht und einfach. Sie werden Dir auf alle Deine Fragen sofort eine Antwort geben.“

Wie auch Vize-Minister Piet van der Walt hat für Botschafter Simon Maruta die Regierung eine entscheidende Rolle: „Es ist die Rolle einer Regierung für eine offene Atmosphäre zu sorgen. Wenn zwei Menschen anfangen miteinander zu reden und Ideen entstehen, müssen diese Ideen auch zu Ergebnissen führen. Ja, wir haben das diskutiert, jetzt machen wir Geschäfte: Entweder in Österreich oder in Namibia oder am besten gleich in beiden Ländern.“

Honorarkonsul kennt Namibia gut

Organisiert wurde der Namibia Day von Honorarkonsul Bernd Hesse. Ihn verbindet mit Namibia eine lange Geschichte: „Ich war erstmals 1970 mit meinem Vater in Namibia, der war ein Händler. Seit damals habe ich gute Kontakte und auch die Jagd spielt eine gewisse Rolle. Es ist ein gewaltiges Land von der Fläche her." Namibia ist ein Land mit viel Wüste, 3.000 Kilometer Küste und voll Naturschönheiten. Ein Land, das jedoch nach ganz anderen Maßstäben zu messen ist als zum Beispiel Österreich, betonte Hesse. Man könne nicht sagen, ich fahre schnell in die Stadt einkaufen, da gehe es um hunderte Kilometer. Rund hundert Mal sei er in Namibia gewesen.“

In Namibia leben verschiedene Menschen heute friedlich zusammen. Ihnen zu begegnen ist auch für Hesse immer wieder ein ganz besonderes Erlebnis: „Was interessant ist, sind die verschiedensten ethnischen Gruppen, es gibt rund 13 davon. In kleinen Dörfern findet man noch Kontakte abseits vom Tourismus.“ Im wirtschaftlichen Bereich verbinden Kärnten und Namibia vor allem Landwirtschaft, Tourismus und Solarenergie.