Streitkultur: Was bringt die Bildungsreform?

In Kürze wird die Bundesregierung die Bildungsreform präsentieren. Darüber wurde am 9. November in der “Radio Kärnten Streitkultur“ diskutiert. Schülervertreter kritisieren, dass sie zu wenig eingebunden wurden.

Ein zentrales Thema der Reform der Schulverwaltung ist die Selbständigkeit, die Autonomie, der Schulen. Direktoren sollen künftig nur noch auf fünf Jahre bestellt werden. Dafür sollen die Schulen Lehrer selbst auswählen können und auch über Fächer, Schwerpunkte und Unterrichtszeiten selbst bestimmen.

Eltern- und Schülervertreter kritisieren, dass sie nicht, oder zu spät beigezogen wurden. „Wir fühlen uns hintergangen“, sagte Landesschulsprecher Raimund Freithofnig in der „Streitkultur“. Seit März werde an der Reform gearbeitet, erst im Oktober seien die Schülervertreter mit einbezogen worden. Und das nur halbherzig, meint Freithofnig: „Viel haben wir in Wien nicht erfahren.“

Schulverwaltung wird reduziert

Eine mangelnde Einbindung der Schüler sieht Rudolf Altersberger, amtsführender Präsident des Kärntner Landesschulrates, nicht. „Nicht beleidigt sein“, sagte er in Richtung der Schülervertreter. Europaweit gebe es zur Reformierung des Bildungssystems „genug Papier“. Auf dessen Grundlage habe die Bildungsreformkommission versucht, Machbares für Österreich zu gestalten.

Die Autonomie werde in den 320 Kärntner Schulen gut gelebt werden können, ist Altersberger zuversichtlich. Mit der Reform werde übrigens auch sein eigener Posten abgeschafft, österreichweit werde es in den Landesschulräten 500 Posten weniger geben.

Schnellere Umsetzung gefordert

Die Präsidentin der Elternvereine, Gertrud Kalles-Walter, forderte ein höheres Tempo bei der Umsetzung der Reform, die bis 2025 umgesetzt werden soll: „Das sind zehn Jahre. Es gibt aber an den Schulen jetzt Probleme.“ So sollten die Schulen etwa bei „Problemlehrern“ jetzt schon selbstständig eingreifen können.

Sendungshinweis:

Radio Kärnten Streitkultur, 9. November 2015

Karl-Heinz Rosenkranz, Direktor des BG/BRG Lerchenfeld in Klagenfurt, befürchtet, dass es für die Reform zu wenig Geld gibt: Für eine gute Reform brauche es Geld, im Moment habe das Bildungsministerium aber 300 Millionen Euro Schulden.

Stefan Sandrieser, Vorsitzender der Lehrer-Personalvertretung, bezeichnete die Reform als dringend notwendig, um die Schule fit für die Zukunft zu machen: „Im Moment sind wir davon weit entfernt.“ Die Politik sei es allen Beteiligten schuldig, endlich Verbesserungen einzuführen.

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