Leichte Annäherung bei Stadion-Diskussion

Acht Jahre nach der Eröffnung ist die Zukunft des Klagenfurter Stadions wieder unsicher. Großveranstaltungen sind vorerst nicht möglich. Die Stadt hofft aber noch auf eine Einigung mit den Anrainern. In der „Streitkultur“ gab es eine Annäherung.

Das Stadion, zur Fußballeuropameisterschaft 2008 errichtet, war damals nur durch den Verzicht auf ein langwieriges Umweltverträglichkeitsverfahren (UVP) rechtzeitig zu errichten. Den Anrainern wurde damals versprochen, dass das Stadion noch fertiggestellt und dabei verkleinert werde. Ein Versprechen, das mit dem letzten Bescheid aus dem Jahr 2011 gebrochen wurde, kritisiert der Anwalt der Anrainer, Franz Unterasinger.

Sendungshinweis:

Radio Kärnten Streitkultur; 5. Oktober 2015

Anrainer bekamen Recht

2011 wurde beschlossen, das Stadion samt Oberrängen zu belassen und zwar ohne UVP. Die Anfechtung dieses Bescheides dauerte bis vor Kurzem, aber die Anrainer bekamen Recht. Ohne Einigung droht durch das nachträgliche Verfahren ein jahrelanger Stillstand für das Stadion.

Einfache Versprechungen werden den Anrainern aber nicht mehr reichen, betonte Anraineranwalt Unterasinger: "Ich habe mich schon einmal auf Zusagen des damaligen Bürgermeisters Scheuchers (Harald Scheucher, ÖVP, Anm.) verlassen, der damals schriftlich gesagt hat, das Stadion wird zurückgebaut. Ich wurde hintergangen. Das muss man zur Kenntnis nehmen. Für mich ist ein gewisser Grad an Misstrauen da, der ausgeräumt werden muss.

Weniger Veranstaltungen versprochen

Den Versuch, dieses Misstrauen auszuräumen, unternahm Bürgermeisterin Maria Luise Mathiaschitz (SPÖ). Maximal 20 Großveranstaltungen mit über 15.000 Besuchern solle es künftig geben, sagte sie. Überwiegend Sportveranstaltungen, nur höchstens fünf davon sollten multifunktional sein, also etwa Konzerte, so die Bürgermeisterin: „Ich werde das in einem Abänderungsantrag beim Landesverwaltungsgericht einbringen, dass diese Maßnahmen, auf die wir uns hoffentlich einigen, auch in den Bescheid aufgenommen werden. Dann ist es fest gezurrt.“

Derzeit eine Mio. Euro Abgang

Christian Scheider (FPÖ) war zur Zeit des Stadionausbaus Bürgermeister. Er betonte, dass das neue Stadion die Lärmsituation für die Anrainer verbessert habe: „Das sind maximal zehn Großveranstaltungen, der Rest sind kleine oder mittlere. Da hört man draußen überhaupt nichts.“

Gert Unterköfler vom Sportpark, der Betreiber des Stadions, zeigt Verständnis für die Befürchtungen der Anrainer, pocht aber nun auf eine rasche Einigung. Je weniger Veranstaltungen gemacht werden können, desto größer werde der jährliche Abgang. Unterköfler: „Die Gesamtkosten liegen bei zwei Mio. Euro, die Einkünfte bei einer Million. Wir haben eine Million Abgang, wenn es nun weniger Veranstaltungen haben, werden sich die Abgänge erhöhen.“

Gespräche über Verkehrslösung gefordert

Das Angebot der Stadt sei nicht schlecht, sagte Anrainer Frank Frey, der gleichzeitig Stadtrat der Grünen ist. Allerdings müsse es vor einer Einigung noch eine Verkehrslösung geben, so Frey: „Ich nehme das Angebot gerne an. Wir sind im guten Einverständnis daürber zu sprechen, dass man eine langfristige Verkehrslösung zustande bringt.“ Es muss also noch weitere Gespräche zwischen Stadt und Anrainern geben. Eine rasche Lösung wird es nur geben, wenn diese Gespräche auch zu einer Einigung führen.

Links: