Masern breiten sich vermehrt aus
Eine 17 Jahre alte Klagenfurterin hatte im Frühling die Masern - quasi importiert aus Friaul. Seit 1998 war dies der erste Masern-Fall in Kärnten.
In Österreich sind Wien und Tirol Hochburgen: In Wien gab es heuer 50 Masern-Fälle, in Tirol 12, erst vor kurzem gab es in der Steiermark sieben Fälle. Bei den Masern-Infektionen ist Österreich aber im Vergleich zu Frankreich oder Rumänien eine Insel der Seligen. Nur in Skandinavien und im Baltikum ist die Krankheit fast ausgestorben.
Immer öfter sind Jugendliche betroffen
Masern seien immer weniger eine Kinderkrankheit, sagt der Impf-Experte der Ärztekammer, Pekka Muttonen. Vermehrt würde die Krankheit nicht im Kindesalter auftreten, sondern bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Dies würde die Krankheit auch gefährlicher machen, sagt Muttonen.
Dass die Infektion auch tödlich enden kann, zeigt der Fall eines 13 Jahre alten Mädchens in Deutschland. Eine von 1.000 Erkrankungen verläuft mit Komplikationen, so Muttonen. Dazu zählen Lungen- , Ohren- und Gehirnentzündungen.
Impfrate ist rückläufig
Zusätzlich zu den Gratisimpfungen für Kleinkinder gibt es seit heuer auch eine Gratisimpfung für Erwachsene, damit die so genannte Durchimpfungsrate größer wird, sagt Elisabeth Oberleitner von der Landessanitätsdirektion.
Sendungshinweis:
Radio Kärnten Mittagsjournal; 14. Dezember 2011
Die Impfbeteiligung sei derzeit eher rückläufig: „Um Masern auch weiter eliminieren zu können, brauchen wir eine Durchimpfungsrate von 90 Prozent.“ Eine starke Ausbreitung sei derzeit nicht zu erwarten. Trotzdem gibt es einen Notfallplan, bei dem die Menschen einzelner Gebiete geimpft werden sollen, wenn sich die Infektion verbreitet.
Info Masern
Laut dem Primarius der Kinder- und Jugendabteilung am LKH Villach, Robert Birnbacher, gehören Masern zu den am wenigstens harmlosen Kinderkrankheiten. Bei 25 Prozent der Fälle kommt es zu Komplikationen, die von Mittelohrentzündung bis zur Gehirnhautentzündung reichen. mehr dazu...