Vater hält Zwillinge im Arm
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Wenn der Vater mit den Kindern…

Väter sind für die Entwicklung der Kinder wichtiger als lange Zeit vermutet. Auch die Rolle der Männer in der Familie hat sich verändert. Experten raten, den Vatertag als Familientag zu feiern.

Dass sich die Rolle der Väter in den letzten Jahrzehnten deutlich verändert hat, ist offensichtlich. Immer mehr Väter nehmen einen Papamonat in Anspruch oder gehen längere Zeit in Karenz. Eine positive Entwicklung, sagt Karlheinz Weidinger, der Leiter der Männerberatung in der Caritas Kärnten. Zu ihm kommen immer wieder Männer, die eine schwierige Vaterbeziehung hinter sich haben oder deren Vater sich früh entfernt hat.

Vom Gefühl geliebt zu werden

„Ich erlebe oft, wenn Kinder von Vätern abgelehnt werden, dann hat das schon Auswirkungen auf Kinder.“ Wenn Väter sich nicht um ihre Kinder kümmern, könne das zu Depressionen und Drogenabhängigkeit der Kinder führen, so Weidinger.

Sendungshinweis:

Radio Kärnten Wochenend, 9.6.2019

Das Gefühl, geliebt zu werden, und zwar von beiden Elternteilen, sei für die Entwicklung der Kinder enorm wichtig. Der Vater spiele als Bezugsperson eine besondere Rolle, so der Experte.

Spielkamerad, Zuhörer, Beschützer

Väter würden oft anders mit den Kindern umgehen. „Sie spielen oft mehr mit den Kindern, sie laufen, sie raufen mit ihnen und das fördert die Selbstständigkeit.“ Kinder würden das Gefühl brauchen, geliebt zu werden, angenommen zu sein und zwar von beiden Elternteilen, sagt der Ehe- und Familienberater Karl Heinz Weidinger. Sein Vorschlag: Den Vatertag als Familientag feiern. Abseits von Geschenken könne dieser Tag ein Bewusstsein für das Vatersein schaffen.

Dass Väter bei der Geburt ihrer Kinder dabei sind, ist längst selbstverständlich geworden. Dass sie als Spielkameraden, Zuhörer, Beschützer, Tröster und nicht zuletzt als Autoritätsperson eine wichtige Rolle spielen, haben Väterforscher mittlerweile in vielen Studien nachgewiesen.