Ex-Krankenpfleger dealte mit Heroin

Ein ehemaliger Krankenpfleger ist am Dienstag wegen Suchtgifthandels am Landesgericht Klagenfurt zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Er dealte mit mehr als einem Kilogramm Heroin.

Der bosnische Staatsbürger war gleich zu Prozessbeginn geständig. Bis zum Jahr 2017 hatte er als Krankenpfleger gearbeitet. Als er dann keine Arbeit mehr hatte, sei aus dem gelegentlichen Konsum von Kokain und Heroin immer mehr geworden, sagte er in seiner Einvernahme durch Richterin Ute Lambauer, die dem Schöffensenat vorsaß: „Es waren dann jeweils ein Gramm Heroin und ein Gramm Kokain am Tag, was ich genommen habe.“

Um seine Sucht zu finanzieren begann er, Drogen weiter zu verkaufen. Innerhalb von zwei Jahren brachte er so mehr als ein Kilogramm Heroin, 25 Gramm Kokain und 350 Gramm Cannabiskraut in Umlauf: „Damit wurde die 25-fache Grenzmenge bei Weitem überschritten“, hielt Staatsanwältin Sarah Katschnig fest. Bei einer solchen Menge drohen ein bis 15 Jahre Haft.

Kalter Entzug im Gefängnis

Der Angeklagte betonte, er wolle nach der Haftentlassung eine Lehre beginnen. Seit seinem Haftantritt vor acht Monate konsumiere er auch keine Drogen mehr, er habe einen kalten Entzug gemacht und bekomme auch keine Substitutionsmedikamente. „Mein Mandant ist zum ersten Mal in Haft, und das hat eine große Veränderung bewirkt“, sagte der Verteidiger des 25-Jährigen. Seine Sucht sei keine Entschuldigung für die Taten: „Aber es ist eine Erklärung für seinen Werdegang.“

Frau gefesselt und bedroht

Bereits im Dezember 2018 war der 25-Jährige wegen Nötigung und Freiheitsentziehung zu 20 Monaten Haft verurteilt worden, die er derzeit absitzt. Der Mann hatte eine junge Frau, die ihre Drogen nicht bezahlte, gefesselt, bedroht und geschlagen. Zu diesen 20 Monaten kamen am Dienstag die dreieinhalb Jahre Zusatzstrafe, womit die gesamte Haftstrafe mehr als fünf Jahre beträgt. Der 25-Jährige erbat drei Tage Bedenkzeit, Staatsanwältin Katschnig gab keine Erklärung ab. Das Urteil ist damit nicht rechtskräftig.