Unterstützung für internationale Fachkräfte

An der Universität Klagenfurt hat ein Kongress über die Herausforderungen der „Willkommenskultur“ stattgefunden. Internationale Fachkräfte sind in Kärnten sehr gefragt. Sprachbarriere und neuer Alltag machen den Einstand aber oft schwer.

Der Verein „Carinthian International Club“ (CIC) bemüht sich seit zehn Jahren darum, gesellschaftliche und organisatorische Rahmenbedingungen für eine schrittweise Integration der Neuankömmlinge zu schaffen. Es geht darum, dass sich die Fachkräfte wohl fühlen und vielleicht auch in Kärnten sesshaft werden. Und die internationale Gemeinschaft in Kärnten wird immer größer. Dafür sorgen nicht zuletzt große Industriebetriebe wie Infineon, die Mitarbeiter aus aller Welt anwerben - mehr dazu in Internationale Gemeinschaft wird größer (kaernten.ORF.at; 9.11.2018).

Hilfe bei Wohnungssuche oder Behördenwegen

Der CIC bietet Unterstützung bei Behördenwegen, bei der Wohnungssuche oder bei der Vermittlung von Sprachkursen und Schnupper-Praktika in Unternehmen. 36 Unternehmen, die Alpen-Adria-Universität und die Fachhochschule Kärnten zählen zu dem Netzwerk, das außerdem 1.500 Einzelmitglieder hat.

Meilensteine waren bisher die Eröffnung der Kinder-Tagesbetreuung Infineon und der Internationalen Schule in Velden, sowie der CIC-Zweigstellen in Villach und Klagenfurt.

Bedarf an internationalen Mitarbeitern steigt

Roland Graf, Obmann des Carinthian International Clubs, sagte, es sei wichtig, ständig auf die aktuellen Gegebenheiten und Bedürfnisse zu reagieren. Internationalität habe vor zehn Jahren in Kärnten noch ganz anders ausgesehen. Damals habe es in der Halbleiterindustrie, wo ausländische Fachkräfte häufiger eingesetzt werden, durchschnittlich 15 Prozent an internationalen Mitarbeitern gegeben.

„Heute haben alle Mitgliedsunternehmen im Durchschnitt 15 Prozent an internationalen Mitarbeitern. Wir gehen davon aus, dass sich diese Entwicklung in den nächsten Jahren - nicht zuletzt durch Silicon Austria, Infineon, Flex, durch Treibach und die Industrieunternehmen noch weiter verstärken wird“, sagte Graf.

Partner der Zuwanderer brauchen auch Arbeit

Eine Herausforderung sei zum Beispiel, auch die Partner und Familien der Zuwanderer in den Integrationsprozess mit einzubeziehen, sagte Graf: „Jetzt haben die, die herkommen, zwar eine Arbeit, aber die Partnerinnen und Partner oft nicht. Die wollen aber auch was tun.“ 95 Prozent der Partner haben eine akademische Ausbildung, sagte Graf, sie scheinen aber weder bei einem AMS, noch sonst irgendwo als Arbeit suchend auf.

„Diese Personen zu integrieren und ihnen auch Möglichkeiten zu geben, zu arbeiten, ein Unternehmen zu gründen oder auch in eine Aus- und Weiterbildung zu gehen ist einer der Schwerpunkte, um den wir uns momentan kümmern“, sagte Graf.

Mehr Kontakt mit Einheimischen gesucht

In Zukunft will die „Carinthian International Club“ Bedingungen schaffen, die Zugezogene aus anderen Ländern mit den Einheimischen besser zu vernetzen. Dabei geht es nicht nur um die Arbeitswelt, sondern auch um die sozialen Beziehungen.

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