120 Jahre Wörthersee Süduferstraße

Die Süduferstraße entlang des Wörthersees wird heuer 120 Jahre alt. Am 17. September 1899 wurde die Panoramastraße offiziell eröffnet. Einst hieß sie Franz-Josef-Straße, heute residieren dort zahlreiche Prominente in ihren Villen.

Kaiser Franz Josef kam persönlich zur Eröffnung. Daran erinnert eine Gedenktafel aus Marmor, gleich nach dem Örtchen Maiernigg. Ursprünglich hatte die Süduferstraße deshalb Franz-Josef-Straße geheißen. Am Eröffnungstag spielte das Wetter aber leider nicht mit, so Kärnten-Guide Astrid Legner: „Es hat geschüttet, aber dem Kaiser hat die neue Straße gut gefallen.“

Süduferstraße Wörthersee

ORF

Der Radweg ist noch nicht durchgehend gebaut

Anfangs eine „staubige Angelegenheit“

Die Straße mit dem Kürzel L96 sah damals natürlich noch anders aus als heute. „Es war lange eine Schotterpiste, erst in den 60er Jahren hat man asphaltiert. Aus den 30er Jahren gibt es Hotelprospekte, in denen den Gästen garantiert wird, dass zumindest einmal am Tag die Straße mit Wasser gesprengt wird, damit die Staubbelastung nicht so groß ist.“

Südufer für Tourismus zu weit „weg vom Schuss“

Ans Südufer des Wörthersees konnte man früher kaum, oder nur unter größten Schwierigkeiten gelangen. Man konnte es mit dem Ruderboot erreichen, zu Fuß über das Keutschachtal oder den Reifnitzgraben, so Legner. Es lag verwaist, bis die 19 Kilometer lange Straße gebaut wurde. Das Nordufer, mit den bekannten Orten Velden oder Pörtschach, profitierte dagegen schon lange vorher vom Tourismus, weil es den Anschluss an die Eisenbahn gab.

Reifnitz Schloss

ORF/Bernd Radler

Schloss Reifnitz

Jahrhundertwende-Villen: Mahler und Schwarzenfels

Entlang der Süduferstraße liegen die 1901 erbaute Villa Mahler und die Villa Schwarzenfels, erbaut 1894, aber auch das bekannte Schloss Reifnitz aus dem Jahr 1898, das dem Schloss Miramare ähneln sollte.

Gustav Mahler Komponierhäuschen

Bernd Schaffler

Mahlers Komponierhäuschen liegt etwas oberhalb der Süduferstraße im Wald. Hier schrieb er Teile der vierten Sinfonie, sowie die Sinfonien fünf bis acht (auch diese in Teilen), die Rückert- und Kindertotenlieder.

Zahlreiche Prominente siedelten sich später am idyllischen Südufer an, darunter Heidi Horton oder die Familie Flick, wie an den gut gesicherten Toren und Zäunen entlang der Straße erkennbar ist. Ein besserer Überblick ist vom Boot oder aus der Luft zu bekommen.

Flick Villa Wörthersee

APA/Gert Eggenberger

Heute ein Treffpunkt für GTI-Fans

Besonders im Sommer wird die Straße heute von Tausenden genutzt, was man ihr mittlerweile auch ansieht. Sie dient als Fotokulisse für die GTI-Fans auf dem Weg zum Pyramidenkogel. Teilweise wird ein Radweg entlang der Straße geführt, es fehlt aber noch der Lückenschluss.

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