Der Nötscher Kreis auf Reisen
Wenn Künstler reisen, können sie nicht nur etwas erzählen, es hat auch nachhaltige Auswirkungen auf ihre Arbeit. Ausstellungskuratorin Sigrid Diewald: „Natürlich weil sie neue Erfahrungen sammeln, neue Impulse und Eindrücke bekommen. Diese haben auf ihr Oeuvre Auswirkungen.“
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Die Reisebilder sind nicht nur Kunst, sondern auch Zeitdokumente. So malte Anton Kolig seine Frau Katharina 1914 in Frankreich und ein Jahr später, nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges, wieder in Nötsch - ein deutlicher Unterschied.
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Eine Schildkröte als Haustier
Unterhaltsamer hingegen ein Stillleben aus der Pariser Zeit, inklusive blauer Schildkröte. Birgit Kassl vom Museum des Nötscher Kreises sagte, zur Pariser Zeit war die Schildkröte das Haustier der Familie Kolig. „Das war kein Jux, dass Anton Kolig die Schildkröte bemalt hat, sondern das war ein Hilfsmittel, um sie leichter wieder zu finden. Deswegen hat sie einen blauen Rücken bekommen.“
Franz Wiegele war vor dem Krieg in Marokko und Algerien unterwegs. Wegen des Kriegsausbruchs musste er viele Bilder zurücklassen, erhalten sind kaum welche aus dieser Zeit.
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Viel Raum in der Ausstellung gibt es diesmal für Anton Mahringer. Wie produktiv er in den 30er Jahren in Dalmatien war, ist auch daran zu erkennen, dass er scheinbar gar nicht genug Leinwände mithatte und die vorhandenen vorne und hinten bemalte. Auch dies ist im Museum zu sehen. Die Landschaften des Südens hatten es ihm angetan, so Sigrid Diewald: „So schuf er, durch das Licht inspiriert, feine, zarte Landschaften und kam so immer mehr zu seiner reduzierten Malerei.“
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Bei einer Bucht auf Ischia 1952 und 1962 wird das besonders deutlich. „Auf Reisen“, die Jahresausstellung im Museum des Nötscher Kreises, ist bis Ende Oktober zu sehen.
Das Museum des Nötscher Kreises wurde 1998 eröffnet und ist im Geburtshaus von Franz Wiegele untergebracht.