Koralmbahn: Treffen mit Minister „positiv“

Die Bürgermeister des Zentralraums Kärnten unternahmen einen neuerlichen Versuch, um eine Lösung für den durch die Koralmbahn befürchteten zunehmenden Güterverkehr zu finden. Ein Treffen mit Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) sei „ausgesprochen positiv“ verlaufen.

Die Bürgermeister trafen sich am Dienstag mit Verkehrsminister Hofer. Laut Bürgermeisterin Maria-Luisa Mathiaschitz (SPÖ) sei das Gespräch ausgesprochen positiv verlaufen. Hofer habe zugesagt, die Machbarkeitsstudie für Alternativstrecken zu prüfen, sagte Mathiaschitz. Mit ihr diskutierten das Thema Bahnlärm im Wörtherseeraum der Villacher Bürgermeister Günther Albel, Ferdinand Vouk aus Velden, Franz Zwölbar aus Wernberg (alle SPÖ), weiters Bürgermeisterin Silvia Häusl-Benz aus Pörtschach und die Krumpendorfer Bürgermeisterin Hilde Gqaggl (beide ÖVP).

Auch Variante Sattnitz-Korridor wird geprüft

Im Jahr 2023 werde die Koralmbahn vor den Toren der Landeshauptstadt stehen, sagte die Bürgermeisterin. Die Bahn in Italien bis Tarvis sei fertig, genau so wie die in Tschechien und Polen. „Das heißt, es geht hier genau um dieses Teilstück. Wir haben den Minister eindringlich gebeten, Varianten zu untersuchen. Er hat uns zugesagt, dass diese Studie fortgesetzt wird und dass verschiedenste Varianten, auch der Sattnitz-Korridor, geprüft werden. Die Ergebnisse werden ungefähr Mitte des nächsten Jahres vorliegen.“ Hofer habe auch zugesagt, dass die Gemeinden eingebunden werden, sagte Mathiaschitz.

Zu dieser Machbarkeitsstudie für eine eigene Trasse im Süden des Wörthersees im Bereich des Sattnitzrückens hatte Minister Hofer Anfang des Jahres noch gemeint, man wisse, wie lange des dauert, wenn man jetzt in eine Planung für eine solche Trasse gehen würde. Da müsse man mit den Fakten leben.

Furcht vor mehr Gütertransporten

Mit der Eröffnung der Koralmbahn befürchten die Anrainer zunehmenden Lärm, vor allem Gütertransporte könnten enorm zunehmen, so die Sorge. Das sei für die Region nicht zumutbar, sagte etwa Bürgermeister Vouk, der sich vom Gespräch mit dem Verkehrsminister schon im Vorfeld einiges erwartete. Der Villacher Bürgermeister Albel sagte vor dem Treffen, es gehe auch darum, den Güterverkehr so gut wie möglich unter die Erde oder um den Zentralraum zu führen. Es brauche klare Zahlen und Fakten auf dem Tisch, das sei die Forderung der Bürgermeister.

Unterstützung von Wirtschaft

Unterstützung kommt von der Wirtschaftskammer. Die Koralmbahn in Verbindung mit der Baltisch-Adriatischen Achse und einer möglichen Aufwertung des Logistikzentrums Fürnitz im Zusammengang mit den Nordadriahäfen und der neuen chinesischen Seidenstraße sei eine Jahrhundertchance für Kärnten, so Präsident Jürgen Mandel, aber die Trasse durch die touristische Kernzone zu führen gehe an der Lebensrealität vorbei. Nicht ohne Grund würden vor allem die Tourismusbetriebe in diesem Bereich seit langem Alternativen einfordern. Christoph Neuscheller, Obmann des Tourismusverbandes Pörtschach sagte, der Wörthersee sei eines der wertvollsten touristischen Gebiete Österreichs und trage damit ganz wesentlich zur Wertschöpfung im Land bei. Diese Lebensader nicht zu schützen, sei grob fahrlässig.

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