Amina Handke: Ein „wucherndes Selbstportrait“

„Die Sammlung Handke“ zeigt in der Galerie Freihausgasse Sammelobjekte aus 50 Jahren - gesammelt hat sie Amina Handke. Dass sie oft auf ihren Status als Tochter von Peter Handke reduziert wird, wird in der Ausstellung ironisch unterlaufen - enstanden ist ein wucherndes Selbstporträt.

Amina Handke beim Bügeln im Schaufenster der Galerie Freihausgasse. Die Hausarbeit, ein privater und alltäglich praktizierter Akt, der in der Öffentlichkeit aber sofort Aufmerksamkeit generiert und in diesem Fall natürlich subversiv gemeint ist. „Je Bote!“ eben... . „Sinngemäß ist es eher so wie ‚Wahnsinn!‘, wenn das Wetter besonders schön oder besonders schlecht ist. ‚Boah das Wetter! Je Bote!‘, also so wie ‚Oida?!‘ oder ‚Bist du deppert?!‘“, sagt Amina Handke.

Sammlung Amina Handke

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Wenn Amina Handke in der Galerie bügelt, sorgt das für Aufmerksamkeit

Textilgewordene persönliche Geschichte

Nach der Performance wird die Kleiderkollektion ganz selbstverständlich zum Teil der Ausstellung: als textilgewordene persönliche Geschichte. Denn die Sammlung Handke ist ein Selbstportrait der Künstlerin, geschaffen aus Dingen. Es sind die zusammengetragene Relikte eines 50-jährigen Lebens, mit Schwerpunkt Familie und eben die Frage: Wer ist ich?

Sammlung Amina Handke

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„Die Herausforderung für mich war halt, dass ich schon versucht habe irgendwie möglichst vielfältige Exponate, die für mich selber möglichst viel erzählen oder die auch untereinander in Verbindung treten, auszuwählen“, so Handke.

Ein Selbstportrait in vielen Einzelteilen

Eines zeigt die Sammlung Handke sehr deutlich, der Wert eines Gegenstandes lässt sich nicht an seinem Äußeren festmachen. Das Liebste hat für andere oft gar keinen erkennbaren Wert und verbirgt sich - in der Geschichte, und den Lebens-Erinnerungen.

Sammlung Amina Handke

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Die Sammlung besteht aus vielen Sammelobjekten und Erinnerungsstücken

„Es ist eine Art Selbstportrait in Form von vielen Einzelteilen, wie halt jeder Mensch auch aus vielen einzelnen Erinnerungen besteht. Eben woran man sich erinnert, wie viele Eigenschaften oder auch das Ausehen, das man von den Altvorderen geerbt hat. Im Endeffekt bleiben dann aber auch meistens mehr Fragen offen.“, so Amina Handke.

Sammlung Amina Handke

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Was bleibt von uns am Ende übrig? Amina Handke scheitert ironisch-ernst an die Beantwortung dieser Frage. Die Sammlung ist in der Galerie Freihausgasse noch bis 4. Mai zu sehen.