Amina Handke: Ein „wucherndes Selbstportrait“
Amina Handke beim Bügeln im Schaufenster der Galerie Freihausgasse. Die Hausarbeit, ein privater und alltäglich praktizierter Akt, der in der Öffentlichkeit aber sofort Aufmerksamkeit generiert und in diesem Fall natürlich subversiv gemeint ist. „Je Bote!“ eben... . „Sinngemäß ist es eher so wie ‚Wahnsinn!‘, wenn das Wetter besonders schön oder besonders schlecht ist. ‚Boah das Wetter! Je Bote!‘, also so wie ‚Oida?!‘ oder ‚Bist du deppert?!‘“, sagt Amina Handke.
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Textilgewordene persönliche Geschichte
Nach der Performance wird die Kleiderkollektion ganz selbstverständlich zum Teil der Ausstellung: als textilgewordene persönliche Geschichte. Denn die Sammlung Handke ist ein Selbstportrait der Künstlerin, geschaffen aus Dingen. Es sind die zusammengetragene Relikte eines 50-jährigen Lebens, mit Schwerpunkt Familie und eben die Frage: Wer ist ich?
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„Die Herausforderung für mich war halt, dass ich schon versucht habe irgendwie möglichst vielfältige Exponate, die für mich selber möglichst viel erzählen oder die auch untereinander in Verbindung treten, auszuwählen“, so Handke.
Ein Selbstportrait in vielen Einzelteilen
Eines zeigt die Sammlung Handke sehr deutlich, der Wert eines Gegenstandes lässt sich nicht an seinem Äußeren festmachen. Das Liebste hat für andere oft gar keinen erkennbaren Wert und verbirgt sich - in der Geschichte, und den Lebens-Erinnerungen.
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„Es ist eine Art Selbstportrait in Form von vielen Einzelteilen, wie halt jeder Mensch auch aus vielen einzelnen Erinnerungen besteht. Eben woran man sich erinnert, wie viele Eigenschaften oder auch das Ausehen, das man von den Altvorderen geerbt hat. Im Endeffekt bleiben dann aber auch meistens mehr Fragen offen.“, so Amina Handke.
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Was bleibt von uns am Ende übrig? Amina Handke scheitert ironisch-ernst an die Beantwortung dieser Frage. Die Sammlung ist in der Galerie Freihausgasse noch bis 4. Mai zu sehen.