Masern: Drei Schüler bleiben weiter zu Hause

Drei Schüler des Klagenfurter Lerchenfeldgymnasiums müssen auch noch nach Ostern weitere drei Wochen zu Hause bleiben. Sie besitzen keinen aufrechten Impfschutz und erhalten auf Wunsch ihrer Eltern keine Masernimpfung.

Das Lerchenfeldgymnasium wurde am Freitag vor Ostern geschlossen, nachdem ein Schüler an Masern erkrankt war. Das beschloss die Schulleitung nach Absprache mit der Bildungsdirektion.

Dem zwölf Jahre alten Schüler geht es laut Birgit Trattler, der Leiterin des Gesundheitsamtes Klagenfurt, schon wieder besser. Man habe in der Zwischenzeit auch den Impfstatus aller Schüler erheben können, die sich im gleichen Stockwerk aufhalten wie der erkrankte Bursche. Das sei ein vom Gesundheitsministerium vorgesehenes Standardvorgehen.

Gesetz sieht „Absonderung“ vor

Laut Epidemiegesetz wird das Verbot eines Aufenthalts in einer Gemeinschaft bei ansteckenden Krankheiten als „Absonderung“ bezeichnet.

Inkubationszeit dauert 28 Tage

Trattler sagte, seitens des Gesundheitsamts sei nachtelefoniert worden, wenn der Impfstatus nicht bzw. nicht ausreichend vorhanden gewesen sei. „Für die Stadt Klagenfurt gesprochen haben wir es bei drei Eltern trotz Motivation nicht erreichen können, dass sich die Kinder impfen lassen. Sie können auch nach den Ostern den Unterricht nicht gleich besuchen, da sie die Inkubationszeit von 28 Tagen abwarten müssen, bis sie wieder eine Gemeinschaftseinrichtung besuchen können.“ Sollten die Schüler dennoch früher in der Schule auftauchen, wird ihnen mittels Bescheid des Gesundheitsamts der Zutritt verweigert. Laut Informationen der Verantwortlichen sei das aber nicht zu erwarten.

Eltern dreier Kinder uneinsichtig

Für sie sei diese Entscheidung der Eltern schwer erklärbar, sagte Trattler: „Ich finde es verantwortungslos - gerade bei Masern haben wir die Möglichkeit, durch zwei Impfungen einen lebenslänglichen Schutz zu erreichen.“ Es sei in mehreren Instanzen versucht worden, die Eltern zu einer Impfung zu bewegen: „Zuerst die Mitarbeiter, die bei den Eltern anrufen, dann ein Arzt. Wenn man die Mutter nicht motivieren kann, versucht man, den Vater zu überzeugen. Das ist uns auch überwiegend gelungen - nur in drei Fällen haben wir es nicht geschafft.“

Damit die betroffenen drei Schüler nicht zu weit vom Lernfortschritt abfallen, aber auch die Gesundheit der Mitschüler nicht gefährdet werde, müsse ein Weg gefunden werden, sagte Bildungsdirektor Robert Klinglmair. Eine Lösung zu finden liege aber in der Verantwortung der jeweiligen Schule.

Neue Impfstofflieferung am Freitag

Insgesamt führten die Mitarbeiter des Gesundheitsamts Klagenfurt Hunderte Telefonate, um abzuklären, ob jemand an Masern erkrankt ist oder der Verdacht stehe. 1.800 Impfungen wurden bisher verabreicht. Für Freitag werden noch einmal 1.000 Ampullen mit Impfstoff in Klagenfurt erwartet, so Trattler. Seit Mittwoch kam kein weiterer Masernfall dazu - acht Menschen sind nach aktuellem Stand erkrankt. Nach der Blutprobe bei vier weiteren Menschen fehlt noch das Laborergebnis.

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