Kammerlichtspiele: Der Räuber Hotzenplotz

Das Theater Rakete erzählt zu Ostern in den Klagenfurter Kammerlichtspielen die zeitlose Geschichte vom archetypischen, bösen Räuber Hotzenplotz. Es ist ein zeitloser Klassiker der Kinderliteratur von Otfried Preussler.

Kindergeschichten werden normalerweise ja oft nach dem Helden benannt. „Der gestiefelte Kater“, „Hans im Glück“, oder „Aschenputtel“ sind einige Beispiele. Beim Räuber Hotzenplotz ist aber alles anders, der Bösewicht spielt in dieser Kasperlgeschichte die Hauptrolle. Die Geschichte vom bösen Räuber, der vom Kasperl und seinem Freund Seppl überlistet wird, begeistert noch heute. Das Stück wird für Kinder ab fünf Jahren empfohlen.

Räuber Hotzenplotz

ORF

Regisseur Marcus Thill ist der faule Wachtmeister Dimpfelmoser

Eine List soll den Räuber zu Fall bringen

Regisseur Marcus Thill - er spielt die Rolle des faulen Wachtmeister Dimpfelmoser - sagte, es ist die Geschichte der Kaffeemühle. „Diese besondere Mühle bekommt die Großmutter von Kasperl und Seppl zum Geburtstag. Wenn man daran dreht, erklingt das Lieblingslied der Großmutter, in unserem Fall ‚In die Berg‘ bin i’ gern’. Der Räuber Hotzenplotz ist ganz scharf auf diese Mühle und klaut sie der Großmutter. Die Großmutter ist verzweifelt und fällt in Ohnmacht. Kasperl und Seppl beschließen, den Räuber mit einer List zu fangen.“

Räuber Hotzenplotz

ORF

Der schlaue Kasperl (links) und der listige Seppl

Geschichte ist im 19. Jahrhundert angesiedelt

Eine List, auf die man natürlich weiter gespannt sein darf. Otfried Preussler hat den Räuber Hotzenplotz im Jahr 1962 geschrieben. Angesiedelt ist die Geschichte aber, auch was das Kostüm anbelangt, im 19. Jahrhundert. Der Kasperl dreht einem wie gewohnt jedes Wort im Mund um und trägt ganz klassisch eine Zipfelmütze. Der Wachtmeister trägt die typische Pickelhaube, wie man sie auch von den Handpuppen des Kasperltheaters kennt.

Räuber Hotzenplotz

ORF

Der böse Räuber Hotzenplotz (links) und der Zauberer

„Lebendig gewordene Kasperlfiguren“

Die Verbindung zum klassischen Kasperltheater in dem Stück nicht zu kappen, war Marcus Thill besonders wichtig. „Bei diesen Otfried-Preussler-Sachen fände ich es irgendwie nicht angemessen, es in das 21. Jahrhundert zu transportieren, da würde ich lieber ein neues Stück schreiben. Es sind für mich von Schauspielern gespielte, lebendig gewordene Kasperlfiguren und die möchte ich auch so sehen, dass man sie als Kasperlfiguren erkennt.“

Einzige Konzession an die Gegenwart ist, dass der Kasperl und sein Freund Seppl einen etwas zeitgemäßeren Text verpasst bekommen haben. Im Preusslerschen Original seien die beiden nämlich recht unwitzige Figuren, so der Regisseur. Am Ende geht - Titel hin oder her - für die Guten im Stück natürlich alles gut aus.

Räuber Hotzenplotz

ORF

Auch das Krokodil spielt mit

Das Gute siegt über das Dumme und Brutale

Es ist ein gutes Unterhaltungstück für Kinder, glaubt Regisseur Thill. "Und man sieht, dass der schlaue Kasperl und der schlaue Seppl den dummen und grobschlächtigen Räuber Hotzenplotz reinlegen können. Sie schaffen es dann sogar, diesen bösen, aber gar nicht dummen Zauberer auszutricksen, indem sie eine gute Tat begehen.

Die Moral des Stückes sei, dass das Gute und die Schlauheit über das Dumme und Brutale und Gemeine siegen, sagt der Regisseur. „Das ist die Botschaft in diesem Stück, wenn man eine herauslesen möchte. Sonst ist es einfach eine gute Unterhaltung und eineinviertel Stunden Spaß und sehr viel Action auf der Bühne.“ Wie dem Hotzenplotz am Ende das Räuber-Handwerk gelegt wird, ist in den Klagenfurter Kammerlichtspielen auch während der Osterferien zu erleben.

Link: