Studie zu Ausbau der Plöckenpassstraße

Über den Ausbau der Plöckenpassstraße zwischen dem Gailtal und Friaul wird seit Jahren diskutiert. Nun liegt eine Machbarkeitsstudie über einen Ausbau und zwei Tunnelvarianten vor. Wobei ein Basistunnel wohl zu teuer wäre. Kärnten will nun mit Italien verhandeln.

Die Straße über den Plöckenpass zwischen Kötschach-Mauthen und Timau im Friaul ist steil, eng und kurvenreich. Lkws mit Anhänger kommen gerade noch durch, Sattelschlepper und größere Busse müssen aber den weiten Umweg über die Autobahn und Arnoldstein in das Gailtal nehmen. Im Winter ist der Plöckenpass wegen Muren oft gesperrt, die Steinschlagsicherungen, Lawinengalerien und Einhausungen entsprechen auch nicht mehr den aktuellen Sicherheitsstandards.

Wirtschaft gegen Tansitängste

Seit Jahren fordert die Wirtschaft im Gailtal und im oberen Drautal eine bessere Straßenverbindung nach Oberitalien, Gegner warnen hingegen vor einer neuen Transitroute. Vor fast drei Jahren vereinbarten die politischen Spitzen von Kärnten und Friaul, in einer neuen Studie die Ausbau-Varianten zu prüfen. Dann wurde es still darum, jetzt liegen zumindest neue Zahlen aus Kärnten auf dem Tisch.

Plöckenpass  Bilaterales Straßenprojekt Pontebba

ORF

Manchmal wird es eng

Dazu sagte Volker Bidmon, der Leiter der Straßenbauabteilung des Landes: „Wir haben ein Verkehrsaufkommen von 1.00 bis 1.200 Fahrzeugen pro Tag im Jahresdurchschnitt. Wir haben 30 bis 40 Lkws pro Tag, im Sommer etwas mehr. Die Studie sagt aus, dass es wirtschaftlich wäre, den Bestandsausbau zu forcieren.“ Der wintersichere Straßenausbau wäre die für Österreich kostengünstigste Variante, 34 Millionen Euro wären nötig. Wohl noch mehr auf italienischer Seite.

Tunnel teurer als Straßenausbau

Variante zwei ist ein dreieinhalb Kilometer langer Scheiteltunnel. Die Kosten dafür betragen laut neuer Studie 117 Millionen Euro, zu erwarten sei ein gering erhöhtes Verkehrsaufkommen. Der Kärntner Anteil würde hier rund 84 Mio. betragen.

Variante drei ist noch teuer als bisher angenommen: ein fast acht Kilometer langer Basistunnel würde 261 Millionen Euro kosten (Kärntner Anteil rund 204 Mio. Euro) und den Verkehr auf der Strecke verdreifachen.

Straßenbaulandesrat Martin Grüber (ÖVP) sagte, angesichts dieser Kosten brauche man über einen Basistunnel nicht mehr zu diskutieren. Scheiteltunnel und Ausbau der Bestandsstrecke seien nach wie vor Thema. Man müsse aber wissen, was die Italiener vorhaben. Man werde mit der vorliegenden Studie nun Gespräche führen. Letztlich muss auch eine gemeinsame Finanzierung erst gefunden werden.

Initiative Stop Transit-Osttirol: Gegen Tunnel

„Jede Plöcken-Tunnelvariante, egal ob Basis- oder Scheiteltunnel, darf und kann kein Thema sein“, hieß es am Dienstag in einer Aussendung der Initiative Stop Transit Osttirol. Jede Tunnelvariante würde riesige Lkw-Kolonnen als Durchzugsverkehr nach Kärnten bringen. Gerhard Dörfler (Freiheitliche), habe als einer der Vorgänger von Straßenbaureferent Gruber, bereits 2005 und 2010 im Kärntner Landtag eindringlich „vor der großen Transitgefahr auch durch einen Scheiteltunnel“ gewarnt, heißt es von der Initiative.