Rotes Kreuz verhandelt für mehr Geld

Im Streit um Nacht- und Sonntagszuschläge beim Roten Kreuz hat es am Donnerstag ein Gipfelgespräch in der Landesregierung gegeben. Das Rote Kreuz sagt, ohne zusätzliches Geld von Land und Gemeinden seien die Forderungen der Belegschaft nicht finanzierbar.

Die Forderung nach sechs Euro pro Stunde Nacht- und Sonntagszulage für 375 Mitarbeiter im Rettungsdienst würde das Rote Kreuz in Kärnten rund 1,5 Millionen Euro kosten. Von der Rot-Kreuz-Führung heißt es, man sei verhandlungsbereit, aber es fehle die Finanzierungsgrundlage. Man brauche also mehr Geld von Land und Gemeinden. Diese finanzieren je zur Hälfte den sogenannten Rettungseuro, die jährliche Förderung.

Bilanzen werden offen gelegt

Vertreter des Gemeinde- und Städtebundes, der Gebietskrankenkasse und des Roten Kreuzes diskutierten darüber bei Sozial- und Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ). Mit den Leistungen des Roten Kreuz seien alle sehr zufrieden. Für eine Erhöhung müssten aber mehr Gründe auf den Tisch kommen, so Prettner: „Zumal sich beim Rettungsbeitrag in den letzten zehn Jahren der Betrag verdoppelt hat. Es wurde vereinbart, dass die Bilanzen offen gelegt werden und wir zeitnah daran arbeiten, wie wir das gute System für die Zukunft sichern.“

Wirtschaftsprüfer bekommt Einblick

Gemeindebund-Präsident Peter Stauber sagte, die Gemeinden stehen mit den Finanzen an, in den letzten Jahren habe es hohe Steigerungen des Rettungseuros gegeben. Man stehe zu einem Rettungswesen, möchte aber auch Einblick in die Geldströme. Rot-Kreuz-Präsident Peter Ambrozy versicherte, man werde dem Informationsbedarf nachkommen und habe vereinbart, dass einem Wirtschaftsprüfer Einsicht in die Bilanzen gewährt werde. Es solle rasch zu einem weiteren Gespräch kommen, damit man die Erhöhungsfrage so rasch wie möglich entscheiden könne.

In Richtung Betriebsrat lautet der Appell der Gesprächsteilnehmer, noch etwas Geduld zu üben. Betriebsrat Gert Thomaser will sich über den konkreten Stand direkt bei Ambrozy informieren. Ohne konkretes Angebot werde man aber demnächst auf „Dienst nach Vorschrift“ umstellen. Auch ein Streik bei den Krankentransporten steht nach wie vor im Raum.

Team Kärnten: Verzögerungstaktik

Gerhard Köfer vom Team Kärnten sieht beim Ergebnis der Gespräche eine Verzögerungstaktik des Landes. Was solle eine Offenlegung der Bilanzen des Roten Kreuzes bezwecken? Er hätte sich bereits eine finale Lösung erwartet, so Köfer in einer Aussendung. Die Nacht- und Sonntagszulage sei „völlig gerechtfertigt“.

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