Rotes Kreuz: Streik nicht ausgeschlossen

Weil die Verhandlungen um Sonntags- und Nachtzuschläge zu schleppend verlaufen, hat die Gewerkschaft Vida für Freitag Betriebsversammlungen angekündigt. Man werde einen Dienst nach Vorschrift beschließen, ein Streik sei nicht ausgeschlossen.

Die Verhandlungen seien Anfang Februar begonnen worden, seither gebe es aber nur ein Hinhalten des roten Kreuzes und keine konkreten Termine. Betriebsrat und Gewerkschaft wollen für die etwa 375 der 750 Rot Kreuzmitarbeiter die im Rettungsdienst arbeiten, etwa sechs Euro pro Stunde am Sonntag und auch für den Nachtdienst einen etwa gleich hohen Zuschlag, so wie in den meisten Bundesländern. Das würde eine Million Euro kosten.

Betriebsräte wollen Einblick in Bilanz

Man will Einblick in die gesamte Bilanz und nicht nur in die des defizitären Rettungsdienstes, sagte Vida-Landessekretär Heimo Mauczka. „Der Betriebsrat hat selbstverständlich das Recht, Einblick in die Bilanzen zu bekommen, das geht im Extremfall auch mit Klage. Wir wollten aber versuchen, die Gesprächsbasis nicht wegbröckeln zu lassen. Wir waren sehr geduldig.“

Seit dem 27. Februar gebe es zwar einen Briefverkehr mit Terminvorschlägen und Aufschübe, aber nichts Konkretes, sagte Gewerkschafter Hermann Lipitsch. Deswegen habe man sich entschlossen, am Freitag zwischen 7.00 und 10.00 Uhr die Belegschaft über den Stand der Dinge zu informieren. „Ich kann alle beruhigen, ein Notdienst wird aufrecht erhalten. Es kann aber bei Heimtransporten zu Einschränkungen kommen.“

Rotes Kreuz Protestaktion Klagenfurt

ORF

Im Jänner gab es in Klagenfurt eine Protestaktion

Dienst nach Vorschrift

Gert Thomaser, der Betriebsratsvorsitzende des roten Kreuzes sagte, man werde in der Betriebsversammlung Dienst nach Vorschrift beschließen. Das heiße, dass man in der Freizeit nicht mehr erreichbar sein werde, kurzfristiges Diensttauschen werde es nicht mehr geben. Alle Kollegen werden pünktlich zur Arbeit erscheinen und auch pünktlich gehen.

Man habe bereits beantragt, auch für die Forderung zu streiken, sollte sich nichts ändern, sagte Lipitsch. Außerdem habe das Rote Kreuz bis Freitag ja noch Zeit, zu reagieren. Präsident Peter Ambrozy sagte gegenüber dem ORF, er wolle derzeit nichts dazu sagen. Auch von der Geschäftsführung heißt es, man sei in Verhandlungen mit der Gewerkschaft und die seien noch nicht abgeschlossen.

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