Bäume für Stadion-Projekt werden geliefert

Das Kunstprojekt „Wald im Stadion“ nimmt konkrete Formen an: Die Bäume werden nächste Woche angeliefert, sie kommen aus Italien, Holland und Deutschland. Die Finanzierung sei gesichert, so der Künstler Klaus Littmann.

Medien aus aller Welt, darunter auch die New York Times, werden laut Künstler Klaus Littmann über das Kunstprojekt „For Forest“ im Klagenfurter Stadion berichten. Dabei soll ja vom 8. September bis 27. Oktober 2019 das gesamte Fußballfeld mit einem Mischwald überdeckt werden. Von den Zuschauerrängen aus kann das Baumspektakel Tag und Nacht (von 10 bis 22 Uhr) bei freiem Eintritt im Stadion beobachtet werden.

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Vorbild für das Projekt: eine Zeichnung von Max Peintner

Das Bild von der „Ungebrochenen Anziehungskraft der Natur“ nach einer Zeichnung Max Peintners soll um die Welt gehen und dabei globale umweltpolitische Kraft entfalten, so Littmann. Dass die Bäume aus drei verschiedenen Ländern nach Klagenfurt angeliefert werden müssen, sei kein Widerspruch. „Selbst wenn wir die Bäume alle in Österreich gefunden hätten, wären wir wahrscheinlich doppelt soviele Kilometer unterwegs gewesen.“ So aber hätte man die Bäume gezielt an drei Orten gefunden.

Wald Bäume Stadion

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Klaus Littmann hofft, das Stadion einmal voll zu bekommen

Die Bäume werden nun bis August eingepflanzt. Der geplante Mischwald soll dann auch zur positiven Beeinflussung der Co2-Bilanz beitragen. Entstehen soll ja eine Art „Zoo für Bäume“ als künstlerisches Mahnmal für den weltweiten Klimawandel. Besondere Hoffnung setzt der Künstler auch auf die Jugendbewegung „Friday for Future“. Littmann würde sich wünschen, dass sich diese Bewegung sein Projekt aneigne. „Die Botschaft des Projektes könnte sich damit verdoppeln oder verdreifachen.“

80 Prozent des Projektes finanziert

Der „Wald im Stadion“ wird von zahlreichen Kulturprojekten in Kärnten flankiert. Auch die Biennale von Venedig findet zeitgleich statt, was noch mehr Besucher erwarten lasse, so Littmann. Ziel sei es, das Stadion zumindest einmal „ganz voll zu bekommen“, wie er sagt. 32.000 Menschen sollen Teil dieser sozialen Skulptur werden, so Littmann. Um die Finanzierung muss sich der Künstler keine Sorgen machen. 80 Prozent des Projekts sind - dank Schweizer Privatspenden - bereits finanziert, der Rest soll über Baumpatenschaften hereinkommen.

Bäume werden nochmals verpflanzt

Nach Projektende werden die Bäume übrigens auf einem Grundstück beim Lakeside Park - ganz in der Nähe des Stadions - verpflanzt. Auch ein Pavillon soll dort gebaut werden. Für die Verpflanzung braucht es eine naturschutzrechtliche Bewilligung, weil es sich um verschulte Bäume handelt und nicht um Wildwuchs, so die Begründung.

Kritik von der FPÖ

Erneut Kritik am Stadion-Projekt kam am Samstag seitens der FPÖ. Dass nunmehr auch noch die Bäume aus anderen Staaten importiert werden sollen, schlage dem Fass den Boden aus, so FPÖ-Obmann Gernot Darmann. Diese Vorgangsweise sei an Absurdität nicht mehr zu überbieten, und auch aus Umweltschutzgründen sei ein Ankarren der Bäume quer durch Europa abzulehnen, hieß es in einer Aussendung.