Bankmitarbeiter demonstrieren für mehr Geld
Mit Trillerpfeifen machten sich die rund 25 Teilnehmer, großteils Gewerkschafter, Mittwochfrüh auf den Weg. Sie protestierten vor allen großen Bankinstituten in der Innenstadt von Klagenfurt. Vor drei Jahren gab es die letzten Proteste der Bankmitarbeiter, damals wurden 1,4 Prozent Lohnerhöhung als Abgeltung für die Inflation gefordert. Heuer bieten die Arbeitgeber 2,3 Prozent. Die Forderung der Mitarbeiter liegt aber mit 4,1 Prozent deutlich höher.
ORF/Michael Kopeinig
Nun will man auch profitieren
Als Grund dafür nennt die Gewerkschaft einen Rekordgewinn der Branche von 5,7 Milliarden Euro. In der Krise habe man sich zurückgehalten, nun wollen auch die Mitarbeiter vom Aufschwung profitieren. Betriebsratsvorsitzender der Kärntner Sparkasse ist Günther Wieting. Er sagte, er wolle für die Mitarbeiter einen fairen Gehaltsabschluss zu erreichen, das heiße, Anteil am Wirtschaftsaufschwung und Abgeltung der Inflation. Die Manager hätten Verträge und bekommen jährlich automatisch eine Gehaltserhöhung, die Mitarbeiter müssen jedes Jahr immer härter darum kämpfen.
Weniger Mitarbeiter durch Onlinebanking
Denn auch für die Bankenmitarbeiter hätten sich die Zeiten geändert, sagte Witing. Die Löhne, die vor 30 Jahren gezahlt worden seien, gebe es bei Weitem nicht mehr. Junge Leute wollen gerne arbeiten, die besten suche man aus und die wollen fair bezahlt werden, so Wieting. Auch neue Geschäftsformen wie das Onlinebanking machen Druck auf die Mitarbeiter. An die 8.000 Mitarbeiter wurden österreichweit schon eingespart. Sigrid Bernhard von der Gewerkschaft der Privatangestellten sagte, es gebe rund zehn Prozent weniger Mitarbeiter. In Kärnten stehe aber noch die Kundenbeziehung im Mittelpunkt. Die nächste Lohnverhandlungsrunde findet am Dienstag nächster Woche statt.