Weniger Firmenpleiten im ersten Quartal

Im ersten Quartal 2019 haben insgesamt 87 Unternehmen Insolvenz angemeldet, ein Rückgang von 17 Prozent gegenüber 2018. Die Verbindlichkeiten belaufen sich auf 31 Mio. Euro. Die größte Insolvenz war die der Haustechnikfirma Zoppoth mit Passiva von 16,4 Mio. Euro.

45 Insolvenzverfahren über Kärntner Unternehmen wurden eröffnet, weitere 42 Insolvenzanträge wurden mangels Vermögens gar nicht eröffnet. Mit dem Rückgang vom 17 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres liegt Kärnten österreichweit auf Platz vier. Betroffen sind in Kärnten vor allem kleine Betriebe aus Bauwirtschaft, Gastronomie und dem Bereich der unternehmensbezogenen Dienstleistungen.

Mehr Dienstnehmer betroffen

300 Dienstnehmer sind laut Kreditschutzverband von 1870 bis dato von den Pleiten direkt betroffen, das ist ein Plus von rund 49 Prozent. Ein großer Teil dieser Dienstnehmer stammt aus dem Insolvenzfall Zoppoth in Gundersheim. Ohne diese 165 Arbeitnehmer wäre die Anzahl der betroffenen Dienstnehmer gegenüber 2018 um 33 Prozent gesunken.

Die größten Insolvenzfälle in Kärnten sind nach Zoppoth die Hochgosch Bauträger GmbH GmbH aus Spittal mit Passiva von drei Mio. Euro und der Konkurs des Selbstständigen Ulfried Ottacher aus Unterbergen mit Passiva von 1,2 Mio. Euro. Laut Barbara Wiesler-Hofer vom KSV1870 sei ein weiterer Rückgang der Insolvenzen mittelfristig nicht zu erwarten. Aber auch ein eklatanter Anstieg sei derzeit unwahrscheinlich. „Solange die Niedrigzins-Politik andauert, können sich viele überschuldete Unternehmen zum Teil gerade noch halten. Wenn aber die Zinsen steigen, werden diese Firmen höchstwahrscheinlich das Handtuch werfen müssen“, so Wiesler-Hofer.

Privatkonkurse gehen zurück

Nach einem exorbitanten Anstieg der Privatkonkurse im Jahr 2018 durch die Insolvenzrechtsreform mit Erleichterungen für Schuldner gab es im ersten Quartal 2019 ein Minus von 12,5 Prozent. Insgesamt wurden 2.428 Verfahren eröffnet, um 348 Fälle weniger, als im ersten Quartal 2018.