Wenn sich Wölfe mit Hunden kreuzen
Haushunde wurden in den vergangenen Jahrtausenden nach den Bedürfnissen des Menschen gezüchtet. Mit der Rückkehr des Wolfes nach Mittel- und Nordeuropa könnte sich die Genetik wieder verändern. Der Kärntner Wildbiologe Thomas Huber sagte dazu: „Es liegt auf der Hand, dass mit einer steigenden Wofspopulation die Wahrscheinlichkeit eines Zusammentreffens gegeben ist. Ich habe selbst in der Lausitz gesehen, da sind die ersten Rudel gekommen und im zweiten, dritten Jahr, hat es Wolf-Hunde-Welpen gegeben.“
Sigfried Hebein
Beratungsstelle: Weniger ängstliche Tiere
Die deutsche Dokumentations- und Beratungsstelle zum Thema Wolf beschäftigt sich mit dem Thema Wolf-Hund-Hybriden. Da die Vorsicht der Mischwölfe vor dem Menschen geringer ausgeprägt sein kann, sei die Gefahr eines Konfliktes mit dem Menschen sogar höher als bei Wölfen. Vermehrte Übergiffe auf Nutztiere und Besuche im Siedlungsgebiet seien denkbar, so die Informationsstelle. Eine Vermischung sei leicht machbar, so Wildbiologe Huber: „Wenn eine läufige Hündin bei einem Hof oder in einer Siedlung lebt, wird das einen Wolf nicht hindern.“
Peter Matha
Mischlinge bis in vierte Generation geschützt
Diese Wolf-Hund-Mischlinge werden vom Gesetz wie Wölfe behandelt und sind bis in die vierte Generation geschützt. Laut Artenschutz dürfen sie nur mit naturschutzrechtlicher Ausnahmegenehmigung bejagt werden. Auch Wolfsmischlinge gelten demnach als Wölfe. Wenn Hund und Wolf zusammenkommen, könne es aber auch ganz andere Reaktionen geben als die Paarung, sagt Thomas Huber: „Kommt ein Hund einem Wolf zu einem falschen Zeitpunkt zu nahe, dauert es nur ein paar Sekunden und der Hund lebt nicht mehr.“
Der Wolf der im unteren Gailtal gesichtet wurde, scheint weitergezogen zu sein. Es gibt keine neuen Sichtungen des Tieres, das sich sehr nahe an den Menschen gewagt hatte - mehr dazu in Unteres Gailtal Teil einer „Wildwanderstrecke“.