Angebliche Entgleisung von Bürgermeisterin

FPÖ-Obmann Gernot Darmann wirft der Klagenfurter Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ) eine massive verbale Entgleisung vor und fordert ihren Rücktritt. Mathiaschitz bestreitet die Aussage und will ihren Rechtsanwalt einschalten.

Laut einer Aussendung von Darmann habe Mathiaschitz in der Stadtsenatssitzung am Dienstag im Zuge einer Diskussion eine Bemerkung über die grüne Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann gemacht: Man solle diese mit der Äthiopien-Airline wegschicken, damit sie nicht mehr wiederkomme. Der genaue Wortlaut ist nicht ganz klar.

Der Grüne Stadtrat Frank Frey sagte gegenüber dem ORF, er habe diese Aussage nicht gehört, es habe während der Sitzung auch keinerlei Aufregung gegeben. Stadtrat Markus Geiger (ÖVP) sagte, auch er habe so eine Aussage nicht gehört. FPÖ-Vizebürgermeister Wolfgang Germ und Stadtrat Christian Scheider sagten auf Anfrage des ORF, sie hätten die Aussage gehört. Scheider sagte, er hätte sich extra die Audio-Aufzeichnung nochmals angehört.

Mathiaschitz weist Anschuldigung zurück

Mathiaschitz wies den Vorwurf gegenüber dem ORF scharf zurück. Sie habe dies ganz sicher nicht gesagt und lasse nun den Tonbandmitschnitt der Stadtsenatssitzung sichern. Diese werden sie an ihren Rechtsanwalt übergeben, so die Klagenfurter Bürgermeisterin. In einer Aussendung ergänzte sie, Darmann sei bei der Sitzung nicht dabei gewesen und erfinde Äußerungen, die in dieser Form nicht gefallen seien.

Von der Klagenfurter SPÖ hieß es, die FPÖ habe mit einer Schmutzkübelkampagne in Klagenfurt begonnen.

Weitere Reaktionen

Die Liste FAIR sagte in einer Aussendung, anscheinend werde in Stadtsenatssitzungen mit unfassbar geschmacklosen Witzen über eine Gemeinderätin hergezogen, das lasse tief in eine politische Unkultur blicken. Es sei seltsam, dass sich die Wahrnehmungen der Stadträte in dieser Sitzung so derart wiedersprechen, sagte Klubobmann Thomas Winter-Holzinger und fordert eine lückenlose Aufklärung über die letzte Stadtsenatssitzung. „Es gibt sicher eine Tonbandaufzeichnung und ein Protokoll darüber“.

Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer und Klaus-Jürgen Jandl, TK-Gemeinderat in Klagenfurt, orten im unentschuldbaren verbalen Fehltritt der Bürgermeisterin gegenüber einer verdienstvollen Mandatarin den vorläufig unrühmlichsten Höhepunkt in der Welle von Hass-Postings und respektlosen Worteinlagen der SPÖ Kärnten. Köfer sagte, er habe Frau Mathiaschitz als besonnene Politikerin kennengelernt. Wenn sie diese Aussage in dieser Form getätigt habe, sei er davon überzeugt, dass sie wisse, was zu tun sei.