„Verlockungen des Alltags“ in Stadtgalerie
968 Bierflaschen in 121 Kisten werden aufgetürmt zu einem dreidimensionalen Kunstwerk. 1962 schon sorgte der damals 25-jährige Henderikse mit diesem Werk für Aufregung, denn es war ungewöhnlich, auf Farbe und Leinwand zu verzichten, um Kunst zu machen.
ORF
Seine Münzbilder mit österreichischen Zwei-Groschen-Stücken waren 1962 auch in der Galerie Hildebrand in Klagenfurt zu sehen, so Ausstellungskurator Antoon Melissen: „Er hat damals Assamblagen aus Flaschen aufgebaut, auch aus Münzen, damals wurde das sehr kritisch diskutiert.“
Künstlergruppe Zero auf Suche nach Neuem
Ich selbst habe nie über Kunst nachgedacht, ich habe sie gemacht, sagte der heute 82-jährige Henderikse, der in New York lebt und der nach wie vor künstlerisch sehr aktiv ist. Objekte aus Korkstoppeln brachten ihm in seiner holländischen Heimat den Spitznamen Stoppelkünstler ein.
Die Arbeiten aus unzähligen Alltagsteilen, die unendliche Wiederholung von Kreuzfahrtbildern, all das erweiterte den Kunstbegriff seit sechs Jahrzehnten, den Henderikse mit seiner Künstlergruppe Zero neu definieren wollte, sagte Melissen: „Die Künstler der Zero-Bewegung haben immer nach neuen Materialien gesucht. Künstler haben mit Schatten und Licht gemalt, für Hendriksen waren es Alltagsgegenstände.“
Für einen Haufen Papier wird getötet
Geschredderte Dollar-Noten führen die Absurdität des Papiergelds vor, denn vor dem Schreddern hätten Menschen für diesen Berg Papier gemordet. Henderikse stößt viele Denkprozesse an, wie Kunst es will: den Menschen nicht nur erfreuen, sondern auch seinen Geist bewegen.