Carinthischer Sommer wird 50

Der Carinthische Sommer feiert heuer sein 50-Jahr-Jubiläum unter dem Motto „Die Zeit reist“. Die offizielle Eröffnung findet am 7. Juli in Villach statt. Die finanzielle Situation des Festivals ist angespannt, Kirchenoper gibt es heuer keine.

Der Carinthische Sommer gilt nach wie vor als Flaggschiff des Kärntner Kultursommers, aber man hat den Eindruck, dass einige Eisberge die Fahrtroute des Vereins bedrohen. Klemens Fheodoroff, Obmann es Vereins Carinthischer Sommer, sagte gegenüber dem ORF, es gebe natürlich Eisberge, aber darauf wunderbare Plätze, wo man die Sonne sieht. Zuletzt habe es 2011 ein Drei-Jahresbudget gegeben, seither arbeite man mit Jahresbudgets. Kulturreferent Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) habe ein neuerliches Drei-Jahresbudget zugesagt, das erleichtere die Planung, so Fheodoroff.

Präsentation Carinthischer Sommer 2019

ORF

Präsentation Carinthischer Sommer 2019

Eröffnung beginnt mit Finale

Wie die Verantwortlichen am Montagabend bei der Programmpräsentation in Villach bekannt gaben, wird das Festival am 7. Juli in Villach gleich mit einem Finale eröffnet, denn an diesem Abend findet auch das Galakonzert des Internationalen Hans Gabor Belvedere Gesangswettbewerbs statt. Der Wettbewerb lockt vor allem Opernnachwuchs an, immerhin war er in der Vergangenheit schon öfters ein Karrieresprungbrett.

Die Besten kommen nach Villach

Seit Februar finden die Qualifikationsrunden in mehr als 70 Städten auf der ganzen Welt statt. Die Besten aus diesen Bewerben kommen nach Villach, wo sie von der internationalen Fachjury bewertet werden. Im Semifinale am 4. und 5. Juli werden dann Finalisten für die Schlussgala bestimmt, bei der sie vom Kärntner Sinfonieorchester unter der Leitung von Alexander Joel begleitet werden.

Das Festkonzert zum 50-Jahr-Jubiläum des Festivals geht aber schon vor der offiziellen Eröffnung über die Bühne. Am 5. Juli spielt der Organist und Komponist Hans Haselböck in der Stiftskirche Ossiach. Tags darauf findet das Pre-Opening in der Villacher Brauerei statt. Mit dabei sind der Kärntner Jazzmusiker Lukas Kranzelbinder, der im Trio Mario Rom’s Interzone spielt, weiters das Trio des Echo-Preisträgers Tobias Hoffmann sowie die Formationen Elektro Guzzi und The Golden Fangs. Zum Jubiläum hat der diesjährige Artist in Residence, Jury Everhartz, eine „Fanfare für Kärnten“ komponiert, die schließlich am 7. Juli uraufgeführt wird.

Präsentation Carinthischer Sommer 2019

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Das 50-Jahr-Jubiläum hat einige Highlights zu bieten

Auch Jazz spielt eine Rolle

Was Jazzmusik angeht, so gestaltet der Gitarrist und Komponist Helmut Jasbar mit drei Ensembles eine eigene Konzertreihe. Die Termine hierfür sind der 11. Juli (Stiftskirche Ossiach), der 1. August (Domenig Steinhaus) und als Schlusspunkt der 27. August (Bambergsaal Villach). Im Festivalprogramm stehen außerdem vier Orchesterkonzerte: Neben dem Kärntner Sinfonieorchester am Eröffnungsabend spielen Prisma Wien (5. August, Stiftskirche Ossiach), die Metropolitan Youth Symphony (29. Juli, Congress Center Villach), sowie das Sinfonieorchester der Stadt Birmingham, das am 28. August im Congress Center Villach den Schlusspunkt der heurigen Festivalsaison setzt.

Konzerte in Kirchen

Der Klagenfurter Dom (10. August) und die Stadtpfarrkirche Villach (27. Juli) werden heuer zum Austragungsort von Orgelkonzerten: Die lettische Organistin Iveta Apkalna ist in Klagenfurt zu Gast, in Villach spielt der Österreicher Johannes Zeinler. Unter dem Schlagwort „Große Stimmen“ wird am heurigen Carinthischen Sommer eine Reihe von Konzerten geboten. Bariton Benjamin Appl kommt am 14. Juli mit Schuberts „Winterreise“ in den Alban Berg Konzertsaal. Dazu liest Schauspieler Harald Krassnitzer aus den Tagebüchern von Teilnehmern an der österreichisch-ungarischen Nordpolexpedition von 1872 bis 1874. Weiters am Programm: Mezzosopranistin Aigul Akmetshina (25. Juli, Stiftskirche Ossiach) und die Wiener Sängerknaben (19. August, Stiftskirche Ossiach). Am 26. August singt Tenor Helmut Wildhaber unter dem Titel „Lebenszeichen - Kärntnerlieder alt und neu“ im Domenig Steinhaus traditionelle Kärntnerlieder in neuen Arrangements.

Programmpunkte Auszug

Pianist Rudolf Buchbinder (8. August, Congress Center Villach), Cellistin Emmanuelle Bertrand und der Pianist Pascal Amoyel (14. August, Stiftskirche Ossiach), das Ensemble CASTOR (4. August, Evangelische Kirche im Stadtpark Villach) und das Wiener Altenberg Trio (23. Juli, Stiftskirche Ossiach). Die Picknick-Konzerte auf Schloss Damtschach finden am 3. August und am 24. August statt. Über die Festspielzeit hinaus gibt es auch heuer wieder die Carinthischen Musiksalons: Am 19. Mai (Schloss Wolfsberg), am 23. Juni (Klosterruine Arnoldstein), am 14. Juli (Klösterle Innerteuchen) und am 18. August (Schloss Manndorf). Am 22. Juni sowie am 13. und 20. Juli ist der Carinthische Sommer wieder auf Reise durch Kärnten: Klakradl spielen unter dem Motto „CS unterwegs“ an verschiedenen öffentlichen Orten.

Kirchenoper ging sich finanziell nicht aus

Was im Programm fehlt ist das Markenzeichen: Kirchenoper gibt es in der Jubiläumssaison keine, sagt Holger Bleck. Das seine Kostenfrage: „Kirchenopern und Musiktheater zu produzieren ist eine der teuersten Kunstformen, die es gibt. Natürlich hatte ich den Wunsch, auch heuer eine Kirchenoper zu spielen. Es ist sich finanziell nicht ausgegangen. Wir planen für nächstes Jahr und dann wird es wohl auch hoffentlich klappen.“

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